Eine Zugfahrt, die ist lustig ! Ha, ha …
Nachdem ich ja schon auf der Fahrt nach Wilhelmshaven diverse Unannehmlichkeiten auszuhalten hatte (Zugausfall, überfüllte Bahn usw.), war auch die Rückfahrt von Flensburg nach Hause ein echtes Abenteuer.
Los ging es um 17:15 Uhr in Flensburg nach Hamburg. Das war noch ok, der Zug zwar gut gefüllt aber noch nicht hoffnungslos überfüllt. Im Zug habe ich noch sämtliche Zugfernverbindungen von Hamburg und von Rostock nach Stuttgart für die nächsten 3 Tage gecheckt. Es war kein freier Fahrradplatz mehr zu bekommen 🙁
Nach gut 2 Stunden Fahrt bin ich pünktlich um 19:17 Uhr in Hamburg angekommen 🙂 Mit einer Stunde und 4 Minuten Umsteigezeit war es auch kein Problem, den Anschlusszug um 20:21 Uhr in Hamburg auf anderem Gleis zu erreichen. Dank eines netten Helfers konnten wir mein Fahrrad mit dem ganzen Gepäck auch über dieTreppe zum Bahnsteig wuchten (Aufzug an dem Gleis war ausgefallen). Ich kam auch mit meinem Fahrrad rein und startete so um 20:21 Uhr in einem schon erheblich überfüllten Zug nach Schwerin.
Unterwegs hat mir noch ein Mitreisender den Tipp gegeben, schon in Schwerin-Süd auszusteigen, da mein Anschlusszug nach Wittenberge dort ebenfalls hält und ich so die Umsteigezeit (Schwerin: 13 Minuten) deutlich verlängern kann. Das hat auch mal gut geklappt. Mit dem Fahrrad konnte ich mich aber gerade noch so in den Zug quetschen. Um ein Haar hätte ich nicht mehr reingepasst.
Auch in Wittenberge habe ich trotz der knappen 9 Minuten Umsteigezeit den Anschlusszug nach Magdeburg noch erreicht und konnte mich um 23:07 Uhr auch in den noch rein quetschen.
In Magdeburg kam ich um 0:33 Uhr an. Weitergehen sollte es gut 3 1/2 Stunden später um 4:14 Uhr. Was tun solange? Siri hat mir in 2 km Entfernung vom Bahnhof eine 24 Stunden geöffnete Tankstelle ausgewiesen. Ich also mit dem Fahrrad dort hin und mich mit Kaffee und Multivitaminsaft versorgt 🙂
Zurück am Bahnhof habe ich mein Buch fertig gelesen (Fitzek: Fische, die auf Bäume klettern). Wie nicht anders zu erwarten, war der Anschlusszug zu dieser frühen Uhrzeit noch nicht so voll besetzt, so dass ich mit meinem Fahrrad unüblich viel Platz hatte 🙂
Eine Stunde später, um 5:14 Uhr, war ich in Halle, von wo aus es um 5:57 Uhr weiter ging nach Naumburg. Umsteigezeit in Halle: 43 Minuten – kein Problem. Im Zug nach Naumburg wieder kaum Platz. Mein Fahrrad nach „schwerem Kampf“ gerade noch so in den Zug reinbekommen.
Nach Naumburg waren es 33 Minuten Fahrtzeit. Ankunft dort um 6:30 Uhr, Umsteigen in 5 Minuten für die Weiterfahrt nach Nürnberg! Hat tatsächlich geklappt, da der Anschlusszug direkt am Nebengleis abfuhr.
Der Zug nach Nürnberg war nun aber völlig überfüllt. Ich musste mein gesamtes Gepäck vom Fahrrad abnehmen, damit es überhaupt noch reingepasst hat. Wir Radler hatten schon befürchtet, dass wir bei Kontrolle wieder aus dem Zug raus müssten. Kontrolle kam aber keine. Wäre gar nicht durchgekommen 🙂 So war ich über 3 1/2 Stunden in dem Zug „eingepfercht“ und konnte mich kaum rühren. Es war eine Tortur 🙁 Aber auch die Zeit geht mal vorüber und ich war froh, als ich endlich in Nürnberg mit 6 Minuten Verspätung aussteigen konnte. Wegen der Verspätung hat sich meine Umsteigezeit aber auf 14 Minuten verkürzt. Und das mit einem Gleiswechsel von 4 nach Gleis 18! Mit Aufzug fahren! Das hat nicht gereicht 🙁 Also nochmals 2 Stunden extra Wartezeit in Nürnberg 🙁
Abfahrt nach Waiblingen deshalb erst um 12:38 Uhr. Auch der Zug war gut befüllt. Glücklicherweise nicht so stark wie der Zug nach Nürnberg! Ankunft Waiblingen war um 14:57 Uhr, 6 Minuten verspätet.
Jetzt wäre noch Umsteigen nach Endersbach angesagt gewesen. Meine liebe Moni hat mir das aber erspart und mich in Waiblingen am Bahnhof abgeholt. Ich war zwischenzeitlich auch fix und alle 🙂 Aber glücklich, doch noch zu Hause angekommen zu sein 🙂
Bei der Ankunft in Waiblingen war ich insgesamt ab Flensburg ca. 21 Stunden 45 Minuten unterwegs. Reine Fahrtzeit waren davon ca. 13 Stunden, 20 Minuten.
In der Zeit bin ich 7 mal umgestiegen und habe in mehr als 120 Bahnhöfen gehalten. Es war kein Spaß 🙁
Zukünftig werde ich mich nach alternativen Transportmöglichkeiten umschauen (z.B. Flix-Bus …), bis die Bahn besser funktioniert und vielleicht auch irgendwann einmal Kundenbedürfnisse bei der Planung und Ausgestaltung des Zugverkehrs mit berücksichtigt. Ich finde es furchtbar, dass in den Fernverkehrszügen noch immer nur ein Bruchteil der Fahrradfahrer mitgenommen werden kann und dass z.B. über die DB-App noch immer keine Fahrradplätze gebucht werden können!