27.10.2023 – Törnabschluss + Relaxen auf Lanzarote

Freitag, 27.10.2023

Nach unserem Badestop in der Papagayobucht sind wir noch kurz „ums Eck“ motort und in die Marina Rubicon eingelaufen. Nach einem Stop an der Tankstelle, an der wir alles wieder ordentlich aufgetankt haben, sind wir direkt zum Anlegesteg geschippert, der für die Emotion und „unsere“ Inspiration reserviert war. Unser letztes Anlegemanöver hat natürlich wiederum hervorragend geklappt 🙂

Damit hatten wir unser Reiseziel endgültig erreicht 🙁

Jetzt habe ich noch eine Nacht auf der Inspiration. Für die kommenden 3 Tage bis zu meinem Rückflug habe ich mir ein kleines Appartement und einen Mietwagen reserviert.

Eigentlich hätte ich ja schon am Samstag zurückfliegen können, wenn ich nicht sicherheitshalber umgebucht hätte. So habe ich aber immerhin noch 3 Tage in Sonne und Wärme hinzugewonnen, die ich ebenfalls sehr genießen werde.

Der Törn von Almeria nach Lanzarote war ein großes Abenteuer! Delfine, Wasserschildkröte, fliegende Fische und nicht zuletzt auch der geangelte Speerfisch haben für Glücksmomente gesorgt, die ich nicht mehr vergessen werde. Aber auch der abgewetterte Sturm in Barbate war ein Erlebnis! Nicht zu vergessen auch unser englischer Tag mit dem Besuch der Felsen in Gibraltar und dem Kontakt mit den dort lebenden Affen war ein einmaliges Erlebnis. Die schönen Sonnenauf- und Sonnenuntergänge draußen auf dem Atlantik haben sich mir ebenfalls tief ins Gedächtnis eingeprägt. Ganz besonders möchte ich mich bei unserem Skipper Jörg bedanken, der nicht nur ein guter Schiffsführer war sondern zudem noch ein Gourmet-Koch allererster Güte. Kann ich nur weiter empfehlen! Bin schon gespannt, was zu Hause meine Waage sagt 🙂 Das alles war eingerahmt von einer tollen Crew, die auf dem Atlantik ohne Kontakt zur Außenwelt zu meiner großen Familie wurde. Danke an Sonja, Ruth, Silvano und Dieter für die schöne gemeinsame Zeit und die Kameradschaft während des Törns!

Samstag, 28.10.2023

Dieter und ich sind mit dem Taxi zum Airport gefahren. Dort habe ich mir das reservierte Mietfahrzeug abgeholt und damit Dieter noch zu seiner Unterkunft in Teguise gefahren. Mein Appartement in Arrieta war etwas schwer zu finden, hat aber letztendlich doch geklappt.

Ich wohne im 1. Stock

Nach dem Einchecken hat es mich an „meine alte Wirkungsstätte“ als Drachenflieger gezogen: die Famara-Klippen.

An den Klippen bin ich oft geflogen. Das waren mit meine schönsten Drachenflüge !

Die Taverne, in der ich nach meinen Landungen am Strand gerne eingekehrt bin, gibt es noch unverändert. Da muss ich doch in Gedenken an die damalige schöne Zeit gleich mal Pimentos und Papas zu Cafè con ledge bestellen 🙂

So, das war es zu diesem Abenteuer im Lolleblog. Mein letzter Bericht. Ich werde die Zeit bis Dienstag zum Baden und Insel-Sightseeing nutzen und es mir noch gut gehen lassen.

Ganz liebe Grüße aus Lanzarote. Schön, dass ihr hier reingeschaut habt.

Bis zum nächsten Lolleblog.

Bleibt gesund und lasst es euch gut gehen.

Tschüß

Lothar

23.10.2023 – Atlantik, ab nach Lanzarote

Montag, 23.10.2023, gegen 17 Uhr. Wir fahren los !

Der Wind hat nachgelassen. Wir haben zwar noch hohe Wellen, gehen aber davon aus, dass diese zunehmend flacher werden. Nach Segeln sieht es noch nicht aus aber wir sind optimistisch, dass wir ab ca. der halben Strecke passenden Wind haben werden und die Segel setzen können. Es bleibt uns also zunächst nichts anderes übrig, als zu motoren.

Bis Lanzarote sind es ca. 600 sm (gut 1.100 km). Wenn es gut läuft, kommen wir eventuell noch am Freitag dort an. Ich habe meinen Rückflug nach Hause ja aber vorsorglich auf Dienstag verschoben. Sonja, Ruth und Silvano von unserer Crew fliegen erst am Sonntag zurück. Dieter bleibt noch länger auf Lanzarote.

Um 17 Uhr machen wir die Leinen los und laufen aus der Marina von Barbate aus.

Zunächst übernimmt unser Skipper Jörg das Steuer.

Tschüss Barbate:

Zum ersten Mal geht es auf dem Atlantik in die Nacht hinein:

Um 21 Uhr bin ich in meine Koje gegangen und habe bis 0:30 Uhr schlafen können. Ich war mit Silvano für die erste Nachtwache von 2 Uhr bis 6 Uhr eingeteilt. Wir beide haben uns mit Steuern abgewechselt. Ich von 2 bis 3 und von 4 bis 5, Silvano hat von 3 bis 4 und von 5 bis 6 das Steuer übernommen. Wir hatten kurze und hohe Wellen, so dass wir ständig wachsam und konzentriert sein mussten, um die Wellen richtig anzusteuern, damit das Schiff dahinter nicht gleich gegen die nächste Welle kracht.

So richtig dunkel wird es bei zunehmendem Mond nie.

Ruth hat uns um 6 Uhr abgelöst. Sie hatte die Schicht von 6 bis 8, die jeweils alleine abzuarbeiten war. Ich war noch so aufgekratzt, dass ich nicht gleich schlagen konnte und ihr noch Gesellschaft geleistet habe. Kurz vor 7 Uhr habe ich sie nochmals für 10 Minuten abgelöst, da sie ihren Magen erleichtern musste (nach achtern mit dem Wind 🙂 ). Die Arme, es ging ihr aber danach wieder besser 🙂

Dienstag, 24.10.2023

Wir hatten den ganzen Tag Wind von vorne und fuhren weiter unter Motor. Von 8:30 Uhr bis 9:30 Uhr habe ich gesteuert. Wir hatten noch immer ordentliche Welle und waren konzentriert bei der Sache.

Auf unserem Schwesterschiff, der Emotion, waren zwischenzeitlich 4 der 5 Crewmitglieder seekrank. Die Skipperin, Karin, hat gefunkt, dass sie mangels Personal auf Autopilot schalten musste.

Bei uns hat es Dieter leicht erwischt. Mit einer Tablette und zwei von meinen Sea-Gum Kaugummis gegen Seekrankheit haben wir ihn aber schnell wieder flott bekommen 🙂 Auch Ruth geht es wieder gut 🙂

Sonja schläft auch an Deck ganz gut 🙂

Wir haben heute schönes Wetter und auch die Wellen werden zunehmend flacher und länger.

Unser „Familien“-Frühstück war immer ein Fest 🙂

Um 17 Uhr, also nach 24 Stunden, haben wir 142,5 nm hinter uns. Immerhin schon mal ca. 264 km. Die Strecke über die letzten 24 Stunden nennt man in der Schiffahrt übrigens Etmal. Die nächsten Tage sollten wir ein höheres Etmal schaffen.

Um 17:30 Uhr haben wir zum ersten mal knapp 130 Liter Diesel aus den Reservekanistern nachgetankt.

Und wieder geht es in den Sonnenuntergang.

Mittwoch, 25.10.2023

Wir laufen immer noch unter Motor 🙁 Entweder wir haben Wind direkt von vorne auf die Nase oder zu wenig bis gar keinen Wind 🙁

Ich habe wieder die Ruderwache von 2 bis 6 Uhr. Diesmal gemeinsam mit Sonja. Der „Dienstplan“ vermeidet, dass 2 Crew-Mitglieder aus derselben Kabine miteinander Wache haben. So kann jeweils wenigstens einer ungestört für 4 Stunden schlafen.

Um ca. 5 Uhr morgens waren wir auf Höhe von Casablanca. Wir konnten quer ab den fernen Lichtschein der Stadt erkennen.

Ab 9 Uhr ist heute Duschen angesagt.

Immer einer nach dem Anderen 🙂

Erst mit Salzwasser aus der Pütz naß gemacht, dann eingeseift, dann wieder mit Salzwasser – und am Ende mit Wasser aus unseren Tanks abgespült. Wir haben zwar einen Wassermacher an Bord, müssen aber trotzdem sparsam damit umgehen.

Um etwa 10 Uhr haben wir ca. 20 Meter quer ab eine Wasserschildkröte vorbei schwimmen gesehen. Die hat noch Wärme getankt, bevor sie dann wieder tiefer in ihr Element eintaucht.

Kurz darauf ist der erste fliegende Fisch auf unserem Boot gelandet. Wir haben ihn nicht kommen sehen sondern erst später an der Wante entdeckt. Da kam jede Hilfe zu spät 🙁

Sehr schlechter Landeplatz 🙁

Gegen Mittag hat die „Emotion“ 40 Liter Diesel angefordert. Haben wir dann gleich „schwimmend“ übergeben 🙂

Die Emotion beim Einsammeln der beiden Dieselkanister 🙂

Heute haben wir wieder versucht, mit Unterstützung der Segel mehr Fahrt zu machen. Der Wind kam jetzt von achtern. Aber kaum waren die Segel gesetzt, schlief der Wind wieder soweit ein, dass die Segel anfingen zu schlagen und wieder eingeholt werden mussten. Ein kräftiges Hoch über den Azoren wäre jetzt ganz gut. Wird aber leider nichts. Im Norden jagen noch immer die Tiefs über den Atlantik, so dass wir weiterhin unter Motor laufen müssen 🙁

Wenigstens haben wir gegen 14 Uhr „Besuch“ bekommen. Ein paar verspielte Delfine haben uns mal gezeigt, wie man sich richtig durchs Wasser bewegt 🙂

Zum Abendessen gab es Fleischbällchen und Pimentos, die ich besonders mag. Die Pimentos hatte ich schon beim letzten mal weitgehend allen weggefuttert 🙂 Diesmal waren noch für jeden 4 Stück übrig. Als wir fertig waren, hat unser Skipper Jörg noch gefragt, ob jemand noch etwas möchte. Es seien noch ein paar Reste da. Klar wollte ich noch was haben. Meinen Ruf als Vielfraß hatte ich ja ohnehin schon weg 🙂

Zu meiner großen Überraschung hat er mir dann noch einen halben Teller voller Pimentos hingestellt ! Die hatte er extra für mich zur Seite gelegt um mich zu überraschen. Das war ja fast, wie wenn ich Geburtstag hätte. Der Jörg ist schon ein toller Typ ! 🙂 Mir hat es prima geschmeckt!

Am Nachmittag hat sich Ruth noch im die Leinen gekümmert. Sie hat diese an den Enden sauber umnäht, so dass sie nicht mehr ausfransen können.

Ab 22 Uhr hatte ich wieder bis 02 Uhr Nachtwache mit Silvano. Er raucht auch 🙂 Wir haben Nachts aus dem Segler immer ein Dampfschiff gemacht 🙂

Das letzte Etmal um 17 Uhr war übrigens 159 Seemeilen! So könnten wir es sogar noch bis Freitag nach Lanzarote schaffen.

Donnerstag, 26.10.2023

Habe nach der Nachtwache bis 9 Uhr geschlafen. Dann gab es wieder ein reichhaltiges Frühstück. Eigentlich war das unterwegs immer eher Brunch 🙂 Ab 12 Uhr bis 16 Uhr hatte ich Deckswache.

Am Nachmittag hat Jörg seinen Sextanten ausgepackt und uns in der Handhabung unterwiesen. Er hat das supergut erklärt und wir haben alle mal die „Sonne geschossen“ 🙂

Wieder was gelernt 🙂 Jetzt weiß ich endlich, wie es richtig geht 🙂

Sonja hat es kaum noch unter Deck ausgehalten. Am liebsten hat sie an Deck geschlafen. Schade, dass es kein Foto von Ihrem „Absturz“ auf den Decksboden gibt 🙂 Sie lag nämlich kurz nach dem Foto am Boden! Ist einfach von einer Welle und der Schräglage von der Bank gerollt 🙂

An Deck waren wir immer mit unseren Sicherheitsleinen eingehängt.

Freitag, 27.10.2023

Es war gestern schon abzusehen, dass wir heute Lanzarote erreichen werden. Ich war für die Deckswache von 6 bis 8 Uhr eingeteilt und habe angenommen, dass ich wahrscheinlich der erste sein werde, der Lanzarote zu Gesicht bekommt.

Um 20 vor 6 empfingen mich Dieter und Silvano mit der Nachricht an Deck, dass sie bereits um 05:20 Uhr Lanzarote gesichtet haben (zumindest die Lichter auf der Nordkante der Insel).

Es vergingen noch fast 2 Stunden, bis wir Lanzarote erreicht hatten. Hier frischte nun endlich der Wind auf und wir konnten für die Strecke entlang der Insel bis in den südlichen Teil Segel setzen.

Da die Emotion knapp hinter uns war, mussten wir unsere Schiffslage durch entsprechende Gewichtsverlagerung optimieren, damit wir nicht eingeholt werden (immer wenn 2 Schiffe sich segelnd begegnen, ist Regattazeit 🙂 ).

Wir haben es geschafft und sind bis zu unserem nächsten Ziel, einer Badebucht vor unserer Zielmarina, vorne geblieben 🙂

So hatten wir wenigstens am Ende unseres Törns noch ein wenig Segelspaß.

Das Wasser hat gut 25 bis 26 Grad !

Soweit mal meine Zusammenfassung bis zur Ankunft in der Badebucht auf Lanzarote. Für heute soll es damit genug sein. Morgen werde ich nochmals zur Marina hier und meinen Tagen auf der Insel berichten.

Bis dann liebe Grüße

Lothar

22./23.10.2023 – Barbate / Wetter zum Kotzen

Na ja, das war heute natürlich nichts mit Segeln 🙁 Im Laufe des Tages zog hier in Barbate ein Tief durch, das Wind, Sturm und Regen mit sich gebracht hat. Ungemütlich 🙁 Wenigstens zwischendurch war mal ein bisschen Sonne 🙂

Gestern war schon klar, dass wir frühestens am Montag nach Lanzarote starten können. Da wir dorthin ca. fünf bis sechs Tage unterwegs sind, war es zeitlich etwas eng mit meinem Rückflug am kommenden Samstag nach Stuttgart. Nach Rücksprache mit meiner „Regierung“ zu Hause habe ich also kurz entschlossen meinen Rückflug auf den Dienstag um 3 Tage verschoben und umgebucht. Damit ist aller Zeitstress wieder weg 🙂

Ja was tut man an einem solchen Tag? Erstmal die Kajüte in Ordnung bringen und aufräumen:

Das sieht doch schon ganz ordentlich aus, oder ?

Zur Abwechslung lesen und entspannen.

Dann war es wieder Sonja mit der Idee, einen Apfelkuchen zu backen 🙂 Die Zutaten waren einigermaßen komplett vorhanden. Während unser Skipper unterwegs war, haben wir einfach losgelegt.

Dieter besorgt noch den letzten Feinschliff 🙂

Das Ergebnis konnte sich sehr sehen lassen !!!

Allen hat es super geschmeckt. Ein wenig war übrig. Schweren Herzens haben wir das der Crew unseres Schwesterschiffs überlassen 🙂

Nach dem Geschirrspülen war nun wieder Langeweile 🙂 Nächste Idee: Kühlschränke ausräumen, Bestandsaufnahme, Kühlschränke säubern und wieder einräumen. Gegen 15 Uhr war das auch erledigt.

Planung für morgen: Unser Skipper und Dieter um 9 Uhr mit Taxi zum Einkaufen, Rest richtet Frühstück. Wir wollen mal so tun, als ob wir Mittags Richtung Lanzarote ablegen, entscheiden das aber erst gegen Mittag. Mal sehn.

Dann ging es los !!! Sturm kam auf !!! Windstärken bis zu über 50 Knoten (das sind mehr als 90 km/h). Schwerer Kampf ! In der Marina war die Hölle los! Am Nebenschiff haben sich die Sonnenpaneele gelöst und sind uns fast um die Ohren geflogen. Wir haben zusätzliche Leinen gespannt, um das Schiff halten zu können. Den Fingersteg auf unserer Backbordseite hat es aus der Halterung gerissen:

Die beiden Gummistege zwischen den Metallplatten waren komplett herausgerissen!

Eine Klampe ein paar Stege weiter war gebrochen und abgerissen:

So sieht die Klampe normalerweise aus:

Der an der abgerissenen Klampe fest gemachte Katamaran wurde mit dem Bug gegen den Steg gedrückt:

Wir haben eine Fenderwache eingerichtet. Jeweils 2 von uns mussten je eine halbe Stunde unsere gegen den Steg drückenden Fender überwachen und ggf. zurückdrücken.

Zum Glück ließ der Sturm gegen 23 Uhr nach und schlief in der Nacht fast vollständig ein. Heute früh hat es wieder ausgesehen, als ob nichts gewesen wäre:

Heute früh und Vormittag wieder aufkommender Wind bis um die 20 Knoten. Die Wellen im Atlantik sind noch heftig. Ob wir heute Spätnachmittags oder Abends rauskommen, ist noch sehr fraglich. Eventuell können wir erst morgen früh starten.

Heute früh haben wir uns die Zeit genommen, das Schiff komplett abzuspülen:

Da lief eine richtige Dreckbrühe im Wasserstrahl ab:

Wir lassen uns unsere gute Laune nicht verderben! 🙂 Jetzt warten wir einfach mal ab, wie sich das Wetter entwickelt. Nach dem Start bis Lanzarote kann ich ja mangels Internetverbindung nicht mehr berichten. Ich gebe nochmals in meinem WhatsApp-Status Bescheid, wenn wir loslegen.

Liebe Grüße aus Barbate

Lothar

21.10.2023 – Törn nach Barbate

Für heute haben wir uns vorgenommen, nach Barbate zu motoren, von wo aus wir dann Richtung Lanzarote starten möchten. Barbate liegt im Südwesten Spaniens und schon am Atlantik. Die Straße von Gibraltar haben wir dort schon hinter uns gelassen.

Wir sind startklar und das Ablegemanöver hat wieder perfekt geklappt.

Auch das Satellitentelefon ist gecheckt.

Unterwegs:

Noch ein letzter Blick zurück:

Und wieder einiger Schiffsverkehr auf Strecke:

Da ist Radar ganz nützlich (vor allem nachts):

Der Atlantik ruft schon 🙂

Ansteuerung Barbate:

Und wieder ein perfektes Anlegemanöver (toller Skipper mit super Crew) 🙂

Das Abendessen war wieder eine Sensation und konnte noch im Freien eingenommen werden. Morgen werden wir wetterbedingt wohl vor allem unter Deck essen 🙁

Die Stimmung an Bord ist klasse und wir lassen uns von so ein paar Tiefdruckgebieten nicht ins Boxhorn jagen 🙂 Hier in Barbate warten wir auf das richtige Wetterfenster und dann gehts los nach Lanzarote. Wie der Skipper erklärt hat, ist das einfach zu finden. Kurs Südwest solange bis die Butter schmilzt und dann rechts abbiegen 🙂 🙂

Jetzt ist schon Sonntagmorgen und es sieht hier so aus:

Die Temperaturen sind aber moderat und die Stimmung immer noch bestens 🙂 Vielleicht können wir ja morgen starten? Mal sehn, was der Skipper meint.

Ganz liebe Grüße an alle aus Barbate

Lothar

20.10.2023 – Einmal Spanien – England und zurück

Heute hatten wir noch einen weiteren Tag zum Abwettern. Die Tiefdruckgebiete jagen über den Atlantik und wir müssen abwarten, bis das Wetter ein passendes Fenster offen läßt.

Für heute haben wir einen englischen Tag geplant: Über die Grenze nach Gibraltar, dort englisches Frühstück, Ausflug zu den Felsen von Gibraltar und Abendessen nochmals original englisch.

So ging es früh los zu Fuß über die Grenze nach Gibraltar. Der Weg geht direkt über das Flugfeld des Flughafens dort.

Und schon kurz nach dem Grenzübergang fanden wir das geeignete Frühstückslokal.

Und das hat nicht mal schlecht geschmeckt!

Gut gestärkt ging es dann ab in die Felsen von Gibraltar hinein!

Und schon standen wir mitten in riesigen Tropfsteingewölben !

Aus der Höhle direkt weiter in die Höhe:

Und natürlich bekamen wir auch die Affen von Gibraltar zu Gesicht. Die Überlieferung berichtet ja, dass Gibraltar den Engländern so lange gehört, wie dort die Affen leben. In der Vergangenheit soll die Population schon einmal bedenklich zurückgegangen sein, so dass die Engländer schnell zusätzliche Affen herbeigeschafft haben 🙂

Da hab ich doch gleich mal mit einem Freundschaft geschlossen 🙂

Und es ging weiter in die Schützentunnel, die die Engländer um 1804 in die Felsen getrieben haben:

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt von dem, was die Felsen von Gibraltar zu bieten haben. Schaut es euch selbst mal an!

Nach den Felsen haben wir uns Gibraltar noch etwas angeschaut.

Hier z.B. ein englisches Pub:

… und den historischen Friedhof:

… und den botanischen Garten:

Unsere Sonja war mal bei der Feuerwehr. Natürlich mussten wir der Feuerwache in Gibraltar einen Besuch abstatten. Die lieben englischen Kollegen haben Sonja auch gleich mit einem T-Shirt mit Ihrem aufgestickten Feuerwehrwappen ausgestattet 🙂

Zum Abschluss sind wir noch ein wenig durch die Einkaufsstraßen gebummelt um uns letztendlich alle gemeinsam zu einem englischen Abendessen zu treffen.

Es gab natürlich ganz britisch:

Es war wieder ein sehr kurzweiliger und interessanter Tag hier auf

Morgen gehts wahrscheinlich weiter in Richtung Atlantik an unsere Startposition Barbate, von wo aus wir hoffentlich bald ein passendes Wetterfenster für den Schlag nach Lanzarote erwischen.

Liebe Grüße

Lothar

19.10.2023 – Abwettern in Gibraltar

Nachtrag vom Vorabend:

Unser Skipper hat uns wieder einmal verwöhnt und uns zum Abendessen Tappas allererster Güte gezaubert.

Da ist nichts mehr übrig geblieben. Möglicherweise werde ich mir hier den Ruf eines Vielfraß einhandeln 🙂

Heute, am 19.10.2023, verspricht das Wetter nichts Gutes! Ein durchgehendes Tief sorgt für Regen und Sturm. Wir liegen in unserer Marina mit Blick auf die Felsen von Gibraltar sicher am Steg.

Das ist mal ein guter Tag für die große Wäsche. Unser Goldstück Sonja kümmert sich darum und sammelt von allen etwas ein, damit die Waschmaschine halbwegs voll wird.

Zudem ist es auch an der Zeit, unsere Vorräte aufzufüllen.

Am Nachmittag wird es zunehmend stürmischer und regnerischer.

37,7 Knoten sind schon 70 km/h. Der Windanzeiger ist aber zwischendurch auch noch auf 45 Knoten hochgegangen!

Das sieht dann so aus:

Am Abend haben wir unseren Speerfisch vollends verdrückt. Er wurde zu leckeren Fischstäbchen verarbeitet. Die besten Fischstäbchen, die ich je hatte 🙂 Ich wußte noch gar nicht, dass ich auch eine kulinarische Reise gebucht hatte 🙂

Essen mussten wir diesmal unter Deck. Oben war es einfach zu wild und ungemütlich. Die Raucher mussten den Kopf und die Zigaretten zur Luke rausstrecken 🙂

Morgen wird das Wetter besser und wir planen den Ausflug auf die Felsen von Gibraltar. Gefrühstückt wird in England echt britisch und das Abendessen werden wir wohl auch dort einnehmen.

Gute Nacht zusammen, schlaft gut und bleibt gesund!

Lothar aus Gibraltar

18.10.2023 – 4. Seetag – Ceuta – Gibraltar

Tatsächlich haben wir noch Anlegeplätze in der Marina Alcaidesa unterhalb der Felsen von Gibraltar reservieren können! Deshalb sind wir heute auch flott nach Gibraltar gesegelt 🙂

Aber von Anfang an:

Nach wiederum unserem hochwertigen Frühstück 🙂 ging es heute mal zu Fuß auf Entdeckungstour durch Ceuta. Wenngleich der Tag unfreundlicherweise zunächst mit Regen begann, klarte es doch schnell auf und wir konnten trockenen Fußes unsere Tour durch Burgruine, Markt und Innenstadt genießen.

Hier einige Eindrücke aus Ceuta.

Unser Skipper fand hier auf dem Markt tatsächlich einen Stand, an dem er sämtliche gewünschten Gewürze bekam! Gut für uns 🙂

Um die Mittagszeit gings dann los. Alle an Board und ab in Richtung Gibraltar. Schon kurz nach der Hafenausfahrt konnten wir Segel setzen 🙂

Wieder viele große Pötte unterwegs:

Slalom in Richtung Gibraltar 🙂

Und zwischendurch einen leckeren Snack von unserem Speerfisch ! Lecker !

Ansteuerung Gibraltar.

Nach Zwischenstop an der Tankstelle (97 Liter in den Tank nachgefüllt und über 300 Liter in Kanistern als Reserve und weils hier billig ist 🙂 erreichen wir unsere Marina im Schatten der Felsen von Gibraltar, wo wir die nächsten mindestens 2 Tage abwettern.

Heute, 19.10.2023, während ich diesen Bericht schreibe, pfeift und bläst es durch die Wanten. Da will man nicht wirklich auf hoher See sein 🙂

Wir waren noch Einkaufen, um unsere Vorräte aufzufüllen und haben geplant, morgen eine Tour auf den Affenfels zu machen. Nüsse für die Affen haben wir auch schon mal besorgt 🙂

Die nächsten 2 Tage werde ich wohl nicht viel berichten. Mal sehen, wann das Wetter passt, dass wir auf den Atlantik Segeln und Kurs Lanzarote setzen. Madeira muss bei dem Wetter leider ausfallen 🙁 Es ist trotzdem ein großes Abenteuer. Wir sind ein tolles Team und ich habe viel Freude an unserer gemeinsamen Reise.

Ganz liebe Grüße aus Gibraltar

Lothar

17.10.2023 – 3. Seetag – Fuengirola nach Afrika

Heute habe ich erstmals den afrikanischen Kontinent betreten ! Wir sind heute morgen in Fuengirola / Südspanien gestartet und in südwestlicher Richtung bis nach Ceuta in die Herkules-Marina motort. Leider wurden wir nicht von brauchbarem Wind unterstützt, so dass wir nochmals nicht segeln konnten 🙁 Dafür hatten wir aber sensationelles erlebt. Siehe weiter unten!

Wie üblich und zwischenzeitlich sehr gut eingespielt gab es wieder ein supergutes Frühstück.

Schon hier war Sonja voll in Action und es sollte heute ihr ganz besonderer Tag werden !!!

Tschüß Fuengirola 🙂

Durch die Straße von Gibraltar herrscht reges Verkehrsaufkommen. Gut, dass wir gestern von unserem Skipper eine ausführliche Radareinweisung bekommen haben 🙂

Hier haben wir auch die Sea-Watch getroffen. Auf der war ja eine Zeit lang die Kapitänin Rakete tätig. Sicher erinnert ihr euch noch an deren spektakuläre Rettungsaktionen, worauf sie ja auch zeitweise festgesetzt wurde.

Auch andere mächtige Pötte haben unsere Route gekreuzt.

Während einer gemütlichen Phase passierte dann die Sensation des Tages. Nachdem wir die Angel schon seit 2 Tagen ausgebracht und nichts gefangen haben, kamen unser Skipper und Sonja auf die Idee, dass der Köder möglicherweise zu farbenfroh sei. Jörg besorgte kurz entschlossen einen Gummihandschuh aus der Bordapotheke, schnitt 4 Finger davon ab (ihr könnt ja mal raten, welchen er dran ließ 🙂 – stülpte den Rest über den Köder und ab damit ins Wasser.

Sonja bemerkte als erste, wie sich die Angelrute bog. „Da ist was dran!“ und schon war sie an der Angel. Jörg zog schnell ein paar Arbeitshandschuhe an und gemeinsam zogen die beiden die Beute zum Schiff. Das war Kampf! Da hing ein 1,4 Meter langer Speerfisch am Köder. Ein sensationelles Exemplar! Sonja war in ihrem Element! Mit dem Haken fuhr sie dem Fisch hinter den Kiemen durch, bis das Ende wieder am Auge austrat !!! So konnte der Speerfisch gemeinsam von Jörg und Sonja an Board gehievt werden.

Ich durfte ihn auch mal halten, bevor er von Sonja mit Hilfe von Jörg fachgerecht zerlegt wurde.

Das gab vier superschöne Filetstücke, völlig grätenfrei. Und ich kann euch jetzt schon berichten, der Fisch im Geschmack ein Gaumenschmaus 🙂

So waren wir insgesamt über eine Stunde beschäftigt und für mich war das alles ein einmaliges Erlebnis. Es war faszinierend, wie Sonja das gemeistert hat !!! Alle Achtung! Respekt!

In Ceuta haben wir für diesen Tag noch einen Anlegeplatz bekommen. Ceuta liegt auf dem afrikanischen Kontinent, ist aber noch eine spanische Exklave. Es war heute eine weite Strecke über 100 km, so dass wir erst spät dort angekommen sind.

Schon an der Hafeneinfahrt zeigt Herkules, wie man sich Platz macht 🙂 In der Stadt ist das noch besser zu sehen 🙂

Heute Abend haben wir unserem Skipper frei gegeben 🙂 und sind in Ceuta Essen gegangen.

Wir haben uns für diverse Tapas entschieden, reichlich Getränke dazu und am Ende gerade mal 40 Euro bezahlt! Unglaublich!

Es war heute ein richtig aufregender Tag mit tollen Erlebnissen und dem Highlight mit dem Speerfisch!

Morgen wollen wir mal sehen, ob wir in Gibraltar einen Liegeplatz bekommen. Wir müssen hier auf alle Fälle bis mindestens Freitag abwettern, bevor wir auf den Atlantik wechseln.

Ganz liebe Grüße an alle

Lothar

16.10.2023 – Zweiter Seetag

Marina del Oste nach Fuengirola 84,09 km / 45,4 nautische Meilen

Heute wieder um ca. 8 Uhr aufgestanden. Weg zur Marina-Dusche war ein fast 10 minütiger Marsch 🙁 Dafür hatte ich dann nur kaltes Wasser. Danach aber zum Trost auf der Yacht ein fulminantes Frühstückt !

Nach dem Küchendienst gings dann auch schon flott ans Klarmachen und um 10 Uhr haben wir abgelegt. Leider war auch heute kein für uns brauchbarer Wind, so dass wir die gesamte heutige Strecke wieder motoren mussten. War aber entspannend und trotzdem kurzweilig.

Unser Skipper hat uns mit „Wer wird Millionär“ unterhalten. Er hat sich aber strikt geweigert, mir die zwei mal 8.000,- Euro Gewinnsumme auszubezahlen 🙂

Unser Schwesterschiff, die Emotion, ist natürlich wieder mal auf halber Strecke an uns vorbeigezogen 🙁 Die hat einfach mehr PS 🙂

Ansteuerung Fuengirola, südwestlich von Malage
Und natürlich in der Marina wieder blitzsauber angelegt 🙂
In solchen Fällen gibts natürlich ein Anlegebier 🙂

Bisher war mir ja noch nicht so ganz klar, dass ich gleichzeitig auch eine Gourmet-Reise gebucht habe. Es ist aber so !!! Was uns unser Skipper heute wieder zum Abendessen kredenzt hat, ist schon allererste Sahne 🙂 Es geht uns richtig gut!

Und danach noch ein gemütlicher Tagesausklang auf der Yacht 🙂

Morgen ist eigentlich die Strecke bis Gibraltar vorgesehen. Wir haben aber noch keinen Liegeplatz dort bekommen. Alles voll. Wahrscheinlich, weil das Wetter doch recht mies für Segler wird und dort alle vor ihrer Weiterfahrt abwettern wollen. Eventuell setzen wir dann nach Marokko über, wo die Chancen für einen Liegeplatz möglicherweise doch höher sind. Wir können dann immer noch mit der Fähre nach Gibraltar übersetzen und uns eventuell den Affenfelsen anschauen.

Für die nächsten Tage kann ich keine aktuellen Berichte garantieren. Ausländische Datennetze sind oft sündhaft teuer (außerhalb der EU).

Ich berichte weiter, sowie wieder möglich.

Bis dahin ganz liebe Grüße aus dem warmen Südspanien

Lothar

14./15.10.2023 – Jetzt gehts los :-)

Gestern war Einkaufen und Bunkern angesagt. Also wir alle zum Supermarkt und mit 3 Einkaufswagen immer nahe beim Skipper geblieben, der ordentlich eingeladen hat 🙂

Der Getränkewagen ist jetzt komplett 🙂 Da ist übrigens eine Flasche Portwein für Neptun mit dabei 🙂
Ein Glück, dass wir einen Helfer (Kombi) für den Transport zum Schiff hatten !
Abends dann alle gemeinsam zum Abendessen und anschließend rechtzeitig in die Kojen.

15.10.2023, 08:00 Uhr: Aufstehen und Frühstück vorbereiten.

Alles super lecker !!!

Nächster Tagesordnungspunkt: Aufräumen, sauber machen, Geschirr spülen 🙂

Zwei Schweizer ! Einer aus der Schweiz und einer aus Aichwald 🙂

Nach ausführlicher Sicherheitseinweisung durch den Skipper waren wir alle klar zum Ablegen. Das Ablegemanöver lief natürlich wie geschmiert und los ging es in westlicher Richtung.

Vorab schon mal berichtet: Wir sind heute diese Strecke motort:

Insgesamt 84,82 km oder 45,8 nm (nautische Meilen)

Nach dem Auslaufen aus der Marina in Almerimar hat unser Skipper natürlich nicht vergessen, für Neptun fast die ganze Flasche Portwein ins Mittelmeer zu schütten. Für sichere Fahrt, gutes Wetter und guten Wind ohne Sturm. Anschließend noch dafür, dass unsere Frauen an Bord gute „Seemänner“ werden (weil Frauen an Bord ja Unglück bringen 🙂 ). Beides wurde von jedem noch mit einem Schluck aus den Resten des Portweines beschworen 🙂

Nachdem es gestern Abend beim Wetter so ausgesehen hat, dass wir Madeira sicher auslassen müssen, sieht es heute schon wieder etwas optimistischer aus! Ein blödes Tiefdruckgebiet scheint sich nun doch weiter nördlich zu orientieren, so dass wir womöglich ein bald ein passendes Azorenhoch bekommen, das uns dann deutlich bessere Möglichkeiten eröffnet. Daumen drücken !!

Für heute leider Flaute. So motoren wir Richtung Marina des Este, um schon mal die Hälfte des Weges bis Gibraltar erledigt zu haben. Heute also noch keine Nachtfahrt 🙁

Mal sehen, ob wir noch was besonderes fürs Abendessen aus dem Meer ziehen können 🙂 Die Angel ist schon mal ausgeworfen!

Um 14:50 Uhr haben wir die ersten Delfine entdeckt. 2 dieser Säuger sind – jedoch in einigem Abstand – immer wieder neben und hinter der Yacht aufgetaucht. Leider hatten die keine Lust zu spielen und sind nicht näher gekommen.

Unser „Schwesterschiff“ war zwischenzeitlich souverän an uns vorbeigezogen. Hat eben einen moderneren Rumpf und ist auch mit kleinerer Motorendrehzahl schneller 🙁

Zudem hat unser Geschwindigkeitsanzeiger (Logge) gestreikt. Den musste unser Skipper unterwegs ausbauen und wieder in Gang setzen. Da ist zwischen dem Herausziehen der Logge und dem Einsetzen eines Blindstopfens Geschwindigkeit gefragt, da sonst zu viel Wasser ins Schiff läuft!

Unser Skipper hat das natürlich souverän erledigt !

Die Sonne ging schon langsam zur Neige, als wir unseren Zielort in Sicht bekamen.

An unserem heutigen Zielort, an der Einfahrt in die Marina del Oste, haben uns wieder Delfine mit einem Willkommen beglückt. Unser anschließendes Anlegemanöver lief natürlich wieder perfekt 🙂

Zum Tagesabschluss hat uns unser Skipper wieder ein Supermenü gezaubert. Es gab Hühnchenbrust mit Gemüse. Es war klasse und nichts blieb übrig.

Jetzt ist es schon nach Mitternacht und auch für mich wirds Zeit ins Bett. Ich bin heute mal der letzte.

Ganz liebe Grüße an alle zu Hause

Lothar