Freitag, 26. Juli: Torgau nach Kötzschenbroda / Radebeul

Hallo zusammen, ich sitze heute im Hotel in Kötzschenbroda bei Radebeul und berichte komfortabel mit Tisch, Stuhl, Strom aus meinem Hotelzimmer 🙂

Gestern hatte ich ja berichtet, dass ich noch Abendessen gehe. Der Platzwart am Campingplatz hat mir dafür Tips gegeben. Habe mir eine Soljanka und einen Cheesburger gegönnt.

Ein junger Grieche hat mich bedient. Sehr freundlich und gesprächig. Habe mich wirklich nett in Englisch mit ihm unterhalten. Natürlich über Segeln in Griechenland. Er hat sich dermaßen gefreut und mich mit Handschlag verabschiedet 🙂

Heute früh war ich wieder sehr bald aus dem Zelt und bin schon um 6:45 Uhr losgeradelt ! Nach 3 1/2 km habe ich auch gleich wieder den Elberadweg gefunden:

Unterwegs waren wieder viele „Wegelagerer“ am Radweg. Sie waren aber vom Weg weggesperrt. Nicht wie an der Nordsee 🙂

Um 8 Uhr hatte ich Belgern erreicht. Bis dahin hatte ich noch keinen Kaffee 🙁 Also bin ich den Berg hoch in den Ort gefahren und habe dort zum Glück gleich eine Tanke gefunden, wo ich Kaffee und belegte Brötchen bekam.

Die Strecke wird nach Belgern zunehmend hügeliger. Immer wieder zwingen mich leichte Anstiege, ein paar Gänge herunterzuschalten. An einem starken kurzen Anstieg ist mir glatt die Kette vom vorderen kleinen Zahnkranz abgesprungen 🙁 Da habe ich wohl zu hart geschaltet. Mein Fahrrad konnte da nichts dafür 🙂

An der Stelle muss ich auch mein Fahrrad mal ausdrücklich loben. Was das alles mitmachen muss und erträgt das klaglos ! Ihr werdet nachfolgend noch sehen, was da so zu meistern war 🙂

Kurz vor Riesa habe ich wieder Störche gesehen. Das sind schon majestätische Vögel und es ist schön, die hier so aus der Nähe betrachten zu können:

In Riesa musste ich wieder das Elbufer wechseln. Habe mich in Riesa etwas verfranzt, bis ich endlich die Auffahrt auf die Brücke gefunden habe. Im Ort ist der Elberadweg ganz schlecht bis gar nicht beschildert.

Gastronomie gibt es am Elberadweg wirklich wenig. Erst knapp 10 km hinter Riesa habe ich endlich mal eine kleine Gartenwirtschaft gefunden. Es war schon 11:30 Uhr und seit der Tanke habe ich nichts mehr zu mir genommen.

Ich bin dann sofort rein in die Gartenwirtschaft und habe mir Milchkaffee, Kirschschorle und Eierkuchen mit Zimt, Zucker und Apfelmus bestellt.

Das tat gut! Vor allem auch, weil es zwischenzeitlich angefangen hat zu regnen und ich im Trockenen saß.

Weitergefahren bin ich trotzdem bei Regen. Er hat zwar etwas nachgelassen, zwischendurch auch ausgesetzt, so richtig trocken blieb es die nächsten beiden Stunden aber nicht.

Jetzt zur Streckenbeschaffenheit. Mein Freund Jörg aus Rostock als ehemaliger Trialfahrer hätte bestimmt große Freude gehabt. Hier mal ein Beispiel für grobes Pflaster:

Und das auch noch naß! Das sieht harmloser aus, als es war. Fahren ging nicht mehr. Da musste ich schieben.

Und hier noch ein Beispiel für raffinierte Streckenführung:

So insgesamt habe ich den Eindruck, die Strecke wird zunehmend schlechter. Heute war viel Kopfsteinpflaster und teils tiefer Schotter oder sehr schmale Wege, bei denen ich schon befürchten musste, mit meinem breiten Gepäck hängen zu bleiben. Glücklicherweise ging aber alles gut.

Noch ein Wort zu Jörg aus Rostock. Ich habe meine Taschenlampe zu Hause vergessen. Das wäre ganz übel gewesen, wenn ich nicht die Notlampe von Jörg, die er mir im letzten Jahr geschenkt hat, dabei gehabt hätte 🙂

Nochmals danke an Jörg für deine Voraussicht 🙂

Am Nachmittag kam dann Meissen in Sicht.

Die dortige Albrechtsburg ist schon ein tolles Bauwerk:

Ich musste Meissen aber rechts liegen lassen. War auf der falschen Elbseite 🙂 Meine Moni und ich wollen uns die Stadt sowieso in nächster Zeit mal genauer anschauen.

Ich bin – teilweise mit leichtem Getröpfel von oben – noch bis kurz vor Radebeul weitergefahren und habe mich heute im Hotel in Kötzschenbroda eingecheckt. Ist auch ein netter Ort hier:

Gleich neben dem Hotel ist ein Gastronomiebetrieb neben dem anderen:

Meine Unterkunft heute (mein Fahrrad darf in der Tiefgarage übernachten 🙂 ):

Das waren heute genau 93,32 km – aber unter erschwerten Bedingungen 🙂

Morgen soll es bis 10 Uhr regnen. Mal sehn. Ich möchte schon gerne mein Ziel – Bad Schandau an der tschechischen Grenze – erreichen und dort meine Tour beenden. Bis dahin sind es noch ca. 60 km. Unterwegs dorthin sind aber ziemlich schlimme Anstiege. Werd ich wohl auch noch schieben müssen 🙂

Ich berichte morgen wieder.

Bis dahin noch einen schönen Abend und liebe Grüße nach Hause

Lothar

Ein Gedanke zu „Freitag, 26. Juli: Torgau nach Kötzschenbroda / Radebeul

  • Juli 27, 2024 um 7:19 pm Uhr
    Permalink

    Lieber Lothar, wir haben wie immer Deine interessanten Reiseberichte verfolgt.
    Einfach toll. Wir wünschen Dir dann eine entspannte Rückreise und freuen uns demnächst auf ein Wiedersehen. Viele Grüße von Christine und Fritz

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