Vor dem heutigen Start war erst mal SUPpen angesagt. Unser Makler hat uns noch ein SUP in die Charter mit reinverhandelt und heute waren Stefan und Luise mit ausgiebigen Tests dran. Das haben die beiden gut hinbekommen!
Bis eine Monsterwelle kam und Luise vom SUP gefegt hat 🙂
Leider war heute nur Wind aus südlichen Richtungen. Genau von vorne sozusagen. Deshalb mussten wir ziemlich viel „motoren“. Zwischendurch konnten wir uns aber knapp 2 Stunden unter Segeln austoben !
Insgesamt sind wir heute über 37 Seemeilen weit gekommen und bis zu einer unserer Lieblingsbuchten, Ormos Fanari, gekommen. Die Bucht hat einen tollen Sandstrand und ist gut geschützt. Unser Anker liegt supergut und wir freuen uns jetzt schon auf das Abendessen.
Stefan ist schon im Taxi und wartet auf uns 🙂 (für Jörg: Yamaha Außenborder, 6 PS).
Hier noch ein Eindruck von unserem Ankerplatz und die heutige Strecke.
Jetzt gehts los! Morgens noch schnell in der Marina Gouvia frisch geduscht und Kaffee und eine Kleinigkeit auf der Yacht gefrühstückt! Gegen 09:30 Uhr aber schnell den Vercharterer verständigt, dass wir jetzt auslaufen möchten. Neuerdings lassen die Vercharterer die Freizeitkapitäne nicht mehr selbst aus der Marina rangieren. War wohl einiges schief gegangen. Also kam 10 Minuten später ein junger Angestellter des Vercharterers und steuerte unseren Katamaran Lagoon, Name „Eleven“ sicher bis zur Tankstelle an der Marinaausfahrt. Das hätte ich auch selbst hingebracht 🙂 An der Tankstelle habe ich das Steuer übernommen und der Angestellte ist abgesprungen! Hat die Kaimauer getroffen 🙂 und ist gut gelandet !
Wir sind nicht allzuweit mit dem Motor gefahren, als der Wind auf ca. 10 Knoten zugelegt hat. Also schleunigst Segel hoch und raus und Motor abstellen. Hauptsache Segeln ! Ein kleines zweites Frühstück war natürlich obligatorisch.
Wir sind heute toll gesegelt. Insgesamt mehr als 28 Seemeilen. Wind zwischen knapp 10 und 16 Knoten. Allerdings ziemlich genau aus Süd, so dass wir in diese Richtung nicht gerade weit vorangekommen sind.
Aber wir haben Sagiada locker erreichen können und sind dort vor Anker gegangen. Beim 4. Versuch hat der Anker auch gehalten und das erste Anlegebier war fällig.
Taxi ist da !
Gegen Abend sind wir mit dem Dingi (Fahrer Stefan) in den Hafen gefahren, haben direkt am Gästetisch der Taverne angelegt und sehr lecker Fisch gegessen (siehe Schlauchboot im Hintergrund).
Es war ein toller Tag mit einem wirklich schönen Abschluss und wir freuen uns schon auf morgen.
Ein schwerer und vor allem langer Tag. Morgens um 3 Uhr aufstehen! Um 4 Uhr gemeinsam mit Luise im Taxi zum Flughafen, einchecken und ab in den Flieger. Wir sitzen alle drei kreuz und quer im Flieger, beieinander war nicht mehr möglich. Der Flieger war bis auf den letzten Platz ausgebucht. Na ja, es sind ja nur 1 Stunde 45 Minuten Flugzeit.
Stefan war ja schon am Vortag auf Korfu angekommen. Die Fähre legte in Korfu aber nur so kurz an, dass es ihm nicht mehr raus reichte! So musste er weiter mit nach Igoumenitsa und von dort mit der nächsten Inselfähre wieder zurück nach Korfu. Er war aber nicht der einzige, dem das so erging.
Wir waren um 10:30 Uhr in der Marine, klar, die Yacht zu übernehmen. Leider war diese erst um ca. 16 Uhr fertig. Solange haben wir uns in der Marina rumdrücken müssen und die Langeweile absitzen. Danach hat es sich nicht mehr gelohnt, noch abzulegen. Den Start haben wir deshalb, wie in den letzten Jahren schon, auf den Sonntagmorgen verlegt. Wir waren auch ziemlich fertig und froh, rechtzeitig in den Kojen zu liegen.
Heute, Freitag der 30.7.2021, ist der letzte Tag meiner Radtour. Meine Hauswirtin, die mich schon gestern mit Kuchen und Bockwurst gemästet hatte, hat mir ein üppiges Frühstück vorbereitet. So gestärkt konnte es um kurz vor 8 Uhr losgehen. Zunächst war Güstrow als Zwischenziel angepeilt. Die gesamte Strecke heute bis Warnemünde ist sehr gut ausgeschildert. Da waren sogar Wegweiser an Stellen vorhanden, an denen gar keine Abzweigung möglich war. Ich fuhr heute fast ausschließlich auf Radwegen in super Zustand.
Erste Pause war am Inselsee in Schabernack. Ja, der Ort heisst tatsächlich so 🙂 20 km standen zu dem Zeitpunkt auf dem Tageskilometerzähler. Und ich hatte mich noch nicht ein mal verfahren 🙂
Heute läuft ja der „Fischbrötchenturbo“ mit. Deshalb war Güstrow auch schnell erreicht. Güstrow sollte man sich auch mal in Ruhe anschauen. Eine nette kleine Innenstadt mit viel Leben. Da war gerade eine evangelische Jugendgruppe in Aktion:
Die haben mir ein Herz geschenkt 🙂
In Güstrow habe ich den Radweg Berlin – Kopenhagen verlassen. Ich wollte in Hohen Sprenz und in Schwaan noch Verwandte und Freunde besuchen. Die Strecke führte dann nur noch in kleinen Teilen über Radwege. Der Rest waren Landstraßen. In Schwaan bog ich wieder auf den Berlin – Kopenhagen ein und erreichte Rostock schon gegen 16 Uhr bei herrlichem Wetter.
Schwanenteich in Rostock – Reutershagen
Nach dem Einchecken bei unseren Freunden in Rostock – Reutershagen musste meine Tour aber natürlich noch mit dem Fischbrötchen in Warnemünde abgeschlossen werden. Bis dorthin waren es noch 11 km die jetzt ohne Gepäck flux abgestrampelt waren.
Ein mal Bismarkhering, ein mal Butterfisch 🙂Ein toller Abschluss. Die Mühe hat sich gelohnt 🙂
Insgesamt bin ich heute bis zum Heringsbrötchen 81,5 km gefahren. Es waren wieder 274 Höhenmeter. Also alles gar nicht so flach und eben 🙂
Es waren tolle 13 Tage. Unterwegs habe ich viele interessante Begegnungen und Gespräche gehabt. Schade, dass die Tour schon vorüber ist! Ich hatte aber auch echtes Wetterglück. Bis auf wenige ganz kurze Ausnahmen hat immer die Sonne gelacht. Auch was das Thema Unterkünfte und Übernachtungen betrifft, hat letztendlich alles prima funktioniert. Da hatte ich fast mehr Probleme erwartet. Schließlich ist ja Ferienzeit. Insgesamt bin ich nun 1.135,4 km gefahren. So viel wie noch nie am Stück. Von Pannen und Platten bin ich auch verschont geblieben. Würde ich glatt wieder mal machen. Mal sehn, wo mich meine nächste Tour hinführen wird. Jetzt bleibe ich noch einige Tage hier an der Ostsee und lasse es mir gut gehen. Meine Monika konnten wir (unsere Freunde in Rostock und ich) noch überreden, doch einfach mit dem Auto nachzukommen.
Falls jemand die Tour ebenfalls fahren möchte, kann ich gerne ein paar Tipps dazu geben. Gegebenenfalls einfach melden. Das ist jetzt mein letzter Tagesbericht zu der Fahrradtour. Mir hat es Spaß gemacht und ich hoffe, Ihr hattet auch etwas Freude dabei.
Im September geht es nach Griechenland zum Segeln. Vielleicht wollt ihr da auch mal gelegentlich in meinen Lolleblog reinschauen. Ich werde wieder über WhatsApp – Status verlinken.
Euch allen weiterhin eine gute Zeit, viele Grüße und bleibt gesund!
Heute früh ging es gleich gut los! Frühstück um 07:50 Uhr, um 08:17 Uhr war ich abfahrtbereit und startete sogleich los. Gestern war ich ja fast durchgängig auf Straßen unterwegs. Lediglich die letzten knapp 2 km bis zur Unterkunft in Federow waren guter Radweg. Ich fuhr also los, gleich weiter auf gutem Radweg und was soll ich euch sagen: mit Rückenwind ! Nach ca. knapp 2 km kam ich an eine Eisenbahnunterführung, die mir bekannt vorkam. Ich war in die falsche Richtung gestartet 🙂 Ja, lacht nur ! Ich habe mich über mich selbst amüsiert 🙂 Im Grunde hätte ich ja gleich merken müssen, dass da was nicht stimmt: Rückenwind! Also schnell umgedreht und die Strecke zurückgeradelt um bei km 3,6 auf dem Tacho wieder neu zu beginnen 🙂 Heute bin ich insgesamt etwas weniger gefahren. Es waren 71,3 km bei 294 Höhenmetern. Hier die Strecke:
Ich war im Gegensatz zu gestern fast ausschließlich auf Fahrradwegen unterwegs. Zwei Teilstücke waren aber etwas versandet, so dass man höllisch aufpassen musste, dass man sich nicht mit den Reifen versenkt. Sonst war die Strecke aber wieder sehr gut bis auf die ständigen Steigungen und Gefälle. Aber auch die waren heute nicht so extrem wie gestern. Je weiter ich auf dem Radweg Berlin – Kopenhagen komme, je besser scheint auch die Beschilderung zu werden. Da ist zwar noch deutlich Luft nach obern, aber so einigermaßen ist es erträglich.
Erste Zwischenstation war Waren an der Müritz. Das Wetter hatte sich bis dahin aber doch erheblich eingetrübt und in Waren selbst habe ich noch einige wenige Regentropfen abbekommen. Die Regenjacke war schnell ausgepackt und es konnte weiter gehen.
An den Fähnchen kann man gut die Windstärke erkennen 🙂
Noch in Waren war ich beim Supermarkt, um Getränke aufzufüllen. Da stand doch schon ein Erdbeerwagen von Karls aus Rövershagen an der Ostsee vor dem Eingang! So langsam mehren sich die Zeichen, dass ich bald am Ziel meiner Tour sein werde 🙂
Übrigens wurde das Wetter deutlich schöner, nachdem ich meine Regenjacke angezogen hatte. Nach ca. 5 km konnte ich diese wieder ausziehen. Es wurde zunehmend sonniger und wärmer, die Radwege waren auch weiterhin ganz passabel. Wirklich ebene Teilstücke blieben aber rar.
So wie abgebildet, verlief der größte Teil der Strecke bis nach Krakow am See.
Bis Güstrow wären es nun noch gut 20 km gewesen. Bevor ich das noch in Angriff nahm, habe ich mal über Booking geschaut, wie es dort mit Zimmern aussieht. Ergebnis: Miserabel. 1 Hotel, mehr nicht. Zimmer für 114,- Euro. Aber ca. 3 km außerhalb Krakows in Alt Sammit, an dem Radwegsverlauf Richtung Güstrow gelegen, war ein Appartement für 52,- Euro zu haben. Habe ich sofort gebucht. Was mich dort erwartete, seht ihr nachfolgend:
Das Dachgeschoss bewohne ich!Wohnzimmer mit Küche (rechts separat) und Balkon. Das Schlafzimmer mit dem Bad sind genauso groß 🙂
Die Hausherrin hat mir gleich mal Kaffee und Kuchen hingestellt. Den Kuchen macht sie selbst auch auf Bestellung für den halben Ort 🙂
Sie war zudem der Meinung, dass ich noch ein weiteres Stück vertragen könne. Das habe ich aus Anstand natürlich auch noch vernichtet 🙂 Wollte ja niemanden enttäuschen 🙂
Für heute Abend ist schon Bockwurst mit Kartoffelsalat für mich in Vorbereitung. Bin mal gespannt, wie das schmeckt. Sicher wird das gut und so muss ich auch nicht mehr aus dem Haus. Bin schon gespannt, ob ich morgen möglicherweise schon in Rostock ankomme. Ein wenig Wehmut quält mich, da dann ja die schönen Tourtage vorüber sind. Auf der anderen Seite freue ich mich aber, gute Freunde wieder zu sehen und Heringsbrötchen zu vernaschen 🙂
Wünsche allen einen schönen Abend. Tschüss bis morgen. Lothar
Bin heute schon um 05:30 Uhr in meiner schnuckeligen Radlerhütte aufgewacht! Ich habe aber gut geschlafen und war fit für den Tag. Um 06:50 Uhr war ich abfahrtbereit. Regenprognose: Regen ab 8 Uhr bis 10 Uhr mit 80, 60, 60% Wahrscheinlichkeit. Als ich um 06:55 Uhr abfahren wollte, fing es gerade mit regnen an! Regenprognose jetzt: 7 Uhr bis 10 Uhr mit 70, 80, 60, 60% 🙁 Habe also meine Regenjacke rausgefummelt und bin um 07:05 Uhr gestartet. Insgesamt bin ich heute 93,5 km bei 484 Höhenmetern gefahren.
Ja, ihr habt richtig gelesen. So wie es gestern aufgehört hat, hat es heute NICHT angefangen. Anstatt weitgehend ebene Streckenabschnitte bin ich heute die gesamte Strecke entweder bergauf oder bergab gefahren. Ebenerdig ging es so gut wie nie! Daher auch die doch üppigen Höhenmeter. Auf diesen knapp 90 km (die restlichen km sind vom Verfahren und wieder Umkehren müssen:-( ) war so gut wie kein Radweg zu befahren. Lediglich wenige kleine Teilstücke waren als Fahrradweg gerichtet. Ansonsten Orts-, Kreis- und Landstraßen sowie Trampelpfade im Wald. Besonders ärgerlich ist aus meiner Sicht, dass die Ausschilderung sehr zu wünschen übrig lässt. Ich habe das deutlich üppiger in Erinnerung. Wahrscheinlich sind einige Schilder abhanden gekommen oder beschädigt worden und kein Mensch schaut mehr danach! Typisch 🙁 und ärgerlich! Aber die Landschaft war die ganze Zeit wirklich sehr schön.
In Wesenberg, so gegen 11:30 Uhr, konnte ich meine Regenjacke wieder ausziehen und einpacken. Das wäre schon eine Stunde vorher gegangen, dann wäre die auch nicht an den Innenseiten feuchter geworden als an den Außenseiten 🙂 Bin ich nicht ein Glückskind? So gut wie keinen Regen abbekommen und am Nachmittag schönster Sonnenschein !
Um 13 Uhr war ich in Granzin und bin dort in das Restaurant Havelkrug eingekehrt. Mein Fahrrad hatte ich neben anderen auf der Wiese vor der Terrasse abgestellt. Als mir ein Tisch etwas abseits zugewiesen wurde, wollte ich mein Fahrrad mit dem ganzen Gepäck umstellen, um es vom Tisch aus besser sehen zu können. Darauf die Bedienung: „Lass es ruhig da stehen, wir sind hier in Mecklenburg-Vorpommern“. Ist das nicht klasse?
Zimmersuche: Ja, die gestaltete sich wieder einmal etwas kompliziert. Ich habe, nachdem ich ca. 60 km auf dem Tacho hatte, mal über Booking nachgeschaut, was denn so an Zimmern auf meiner Strecke bis etwa Waren / Müritz verfügbar ist. Angeboten wurden 3 Hotelzimmer. Das günstigste für 199,- Euro, das teuerste für 489,- Euro die Nacht! Mehr war nicht! Ab da habe ich bei jedem Hotel und jeder Pension sowie privaten Zimmervermietungen angehalten und nach einer Übernachtungsmöglichkeit gefragt. Alles belegt! Mehr als 30 km ging das so (insgesamt 5 Anfragen). Erst hier in Federow bin ich fündig geworden. Hier gibt es zwar keinen Fernseher im Zimmer und die Telefon- und Internetverbindung ist auch nicht gerade salonfähig, aber es ist ein schnuckeliges Zimmer zu einem guten Preis auf dem Bauernhof mit Gastronomie. Schaut selbst:
Morgen könnte es etwas starkwindig werden. Der Wind kommt dann bestimmt wieder von vorne 🙂 Ich habe noch ca. 10 km bis Waren / Müritz. Mal sehn, wie weit ich komme. Auf alle Fälle kann ich morgen Abend mit hoher Sicherheit sagen, wann mein erstes Fischbrötchen an der Ostsee fällig ist 🙂 Bis morgen, liebe Grüße Lothar
Heute war ein sehr schöner Tag ! Hier meine Fahrstrecke auf dem Fernradweg Berlin – Kopenhagen:
83,3 km bei 129 Höhenmetern
Die Strecke bis Fürstenberg war heute wirklich superschön zu fahren. Um etwa 07:45 Uhr bin ich in Oranienburg ab der Pension gestartet. Da es dort kein Frühstück gab, orientierte ich mich erstmal in Richtung Innenstadt, wo ich bei einem Bäcker Milchkaffee und eine feine Käse-Mandarinen-Schnitte verdrückte 🙂 Also so richtig los ging es erst gegen 08:35 Uhr. Der Fernradweg führte zunächst ca. 2 km an der Havel entlang. Die Sonne brezelte schon ziemlich stark!
Glücklicherweise ging es aber gleich anschließend lange durch angenehm schattigen Wald. Das auf hervorragenden Radwegen und fast völlig einsam und alleine 🙂 So wie ich es gerne habe !
Eine erste Pause habe ich nach 19,7 Kilometern gemacht. Kaum hatte ich das folgende Selfie geschossen, wurde ich von einer Horde überfallen. Schnaken, die offensichtlich ganz dringend eine Bluttransfusion benötigten. Da bin ich schnell verduftet und habe ein paar hundert Meter weiter am Ortseingang von Liebenwalde meine Pause eingelegt. Da war auch eine Bank für mich 🙂
Nach ingesamt 38,5 km habe ich um ca. 11:15 Zehdenick erreicht und mich dort mit 1,5 Litern Multivitaminsaft versorgt. Meine Getränkevorräte sind schon gestern Abend aufgebraucht gewesen. 2 halbe Liter habe ich in meine Trinkflaschen zur Bevorratung gefüllt, einen halben Liter habe ich gleich verbraucht 🙂 Weiter ging die Fahrt, immer noch auf wirklich hervorragenden Radwegen.
Nach insgesamt 46 km kam ich an ein altes Ziegeleiwerk, das als Museum hergerichtet war.
Habe mich dort erst mal mit einer Flasche Vitamalz und einem leckeren Kaffee versorgt 🙂
Die folgenden ca. 17 km verlaufen immer wieder einmal auch über Kreis- und sonstige Nebenstraßen, die aber sehr wenig Verkehr hatten. Es waren auch einige Waldwege und vor allem auch Fahrradstraßen dabei. Die Fahrbahn war immer gut ! Wurzelschwellen, wie ich sie schon zu Haufe erlebt habe, waren heute eine absolute Seltenheit. Ca. 2 km vor Bredereiche war dann aber doch noch ein kurzes „Muskelaufbautraining“ fällig 🙂 Da war doch tatsächlich eine ca. 300 Meter lange Steigung, bei der ich in die kleinen Gänge zurückschalten musste 🙂 Übigens habe ich gestern und heute bestimmt an die 100 mal kontrolliert, ob mein Geldbeutel noch da ist 🙂 (siehe Tagesbericht vorgestern). Nach 74 km Fahrtstrecke erreicht ich Himmelpfort mit dem speziellen Postamt für Weihnachtspost an den Nikolaus und an das Christkind. Ein Verein dort beantwortet ja alle Anschreiben von Kindern persönlich ! 🙂 Tolle Sache !
Nach gut 80 km kam ich nach Fürstenberg. Heutiger Zielort. Die nächste größere Stadt ist mir zu weit und so habe ich mich hier nach einer Unterkunft umgeschaut. Bei der dritten Adresse hing ein Zettel an der Tür, dass alle Zimmer belegt sind und man solle sich bitte an das Touristikamt wenden. Die Telefonnummer war auch angegeben. Da meine bisher drei Versuche bei der Zimmersuche alle erfolglos verliefen, rief ich beim Touristikamt an. Dort hat man mir nett zu verstehen gegeben, dass in ganz Fürstenberg keine Zimmer mehr frei wären! Die nette Angestellte gab mir aber noch eine Telefonnummer und Adresse, bei der ich es versuchen könnte. Der hätte sogenannte Radlerhütten. Hab ich natürlich sofort angerufen und mich mit Michael Jonas bei den Hütten verabredet. Er heißt Michael, hat er mich begrüßt. Er hätte auch noch frei, ich müsse nur einen Schlafsack dabei haben. 15 Euro! Es handelt sich um drei Holzhütten, jeweils mit Schlafgelegenheit und eine Hütte mit gemeinsamer Dusche, Toilette und Waschbecken. Geduscht habe ich zwischenzeitlich und kann sagen, die Dusche ist einwandfrei! Also ich habe mangels anderer Alternativen sofort zugesagt und eine Hütte in Beschlag genommen. Danach habe ich mich im Supermarkt und in der Apotheke mit „Anti-Brumm“, Getränken und Sandwiches versorgt und jetzt sitze ich an einem Holztisch mit Bänken, die zwischen den Hütten aufgebaut sind, und schreibe den vorliegenden Tagesbericht 🙂
Leute, es geht mir saugut und ich freue mich schon auf morgen. Laut Wetterbericht besteht nur am Vormittag für ca. 3 Stunden Regenwahrscheinlichkeit. Vielleicht verschwindet die aber heute in den nächsten Stunden auch noch 🙂 Lasst es Euch auch gut gehen und bleibt gesund, bis morgen Lothar
Nach einem kurzen Besuch bei Monis Tante im Altersheim in Treuenbrietzen ging es weiter Richtung Norden. Gute Radwege führen über Beelitz bis Potsdam. Ich musste nur einmal einen Umweg in Kauf nehmen. Natürlich wieder mal Sperrung wegen Straßenarbeiten. In Potsdam haben mich die ersten ca. 30 Regentropfen erwischt. Abwettern unter einem Tankstellendach war eigentlich gar nicht nötig, da es zwar gedonnert hat, der Regen aber ausblieb. Die Pause war trotzdem angenehm 🙂 Hier ein paar Eindrücke von Potsdam:
Ab Potsdam hielt ich mich zunächst immer nördlich in Richtung Falkensee, Henningsdorf. In der Richtung kommt man auch über die Glienicker Brücke, an der bis 1986 Agenten und andere Bürger zwischen der damaligen DDR und der BRD getauscht wurden.
Glienicker Brücke
Die Strecke durch Berlin lässt sich im Grunde gut fahren. Ein ekelhafter Anstieg nach Spandau ist aber doch dabei. Mit meinem Gepäck habe ich etwa die Hälfte auf dem Rad geschafft. Den Rest habe ich eben geschoben 🙂 Zwischen Falkensee und Henningsdorf bin ich auf den Radweg Berlin – Kopenhagen getroffen. Mein absoluter Lieblingsradweg 🙂 Die Strecke wurde auch sofort noch viel schöner zu fahren 🙂
Ich habe mich hier entschlossen, heute noch bis Oranienburg zu fahren. Die Strecke ist sehr angenehm und für mich ja im Grunde schon bekanntes Terrain 🙂 Und wieder mal kostete mich eine Umleitung eine gute halbe Stunde Zeit. Komisch, dass die Radfahrumleitungen immer so schlecht bzw. teils gar nicht beschildert sind. Ich habe die Spur aber wieder gefunden 🙂 Zwischenzeitlich war es etwas spät, so dass ich über Booking ein Zimmer in Leegebruch bei Oranienburg vorgebucht habe. Es war dann doch keine Überraschung mehr, dass auch dort eine Baustelle den regulären Weg nach Leegebruch versperrt hat. Mit Umleitung war hier aber so gar nichts vorgesehen, vor allem nicht für Fahrräder ! Die einzige Möglichkeit, die Autobahn zwischen Leegebruch und Oranienburg zu queren, war eine Kraftfahrtstraße ! Das habe ich mich mit dem Fahrrad aber dann doch nicht getraut 🙂 Ein Einheimischer hat mir noch eine Möglichkeit weiter nördlich beschrieben, die mich aber sicherlich nochmals deutlich mehr als eine Stunde Zeit gekostet hätte. So habe ich in Leegebruch in der Pension angerufen, dem Wirt die Situation erklärt und ihn gebeten, mich kostenlos stornieren zu lassen. Das hat auch geklappt. Nun war es bereits nach 19 Uhr und ich hatte noch immer kein Zimmer. An der Straße in Oranienburg fand ich ein Hinweisschild einer Pension mit Telefonnummer, bei der sich auf meinen Anruf aber niemand meldete. So fuhr ich weiter in Richtung S-Bahnhof, wo ich vor Jahren mit meinem Bruder mal in einem Hotel übernachtet habe. Kurz vor Erreichen des Bahnhofs hat dann aber die Wirtin der Pension, die ich zuvor nicht erreichen konnte, zurückgerufen und mir ein Zimmer zur Verfügung gestellt. Das war dann auch Zeit, denn ich hatte schon wieder insgesamt mehr als 100 Kilometer auf dem Tacho.
Der GPS-Logger hat sich gegen Ende der Tagestour abgeschaltet. Ich weiß auch nicht, weshalb. Mal beobachten, ob das nochmals passiert. Deshalb ist auf der nachfolgenden Karte auch nicht die gesamte Strecke dokumentiert. Es fehlen ein paar Kilometer kurz vor Oranienburg.
109,2 km, 291 Höhenmeter
Für morgen habe ich mir kein Ziel gesetzt. Ich werde einfach meinen „Lieblingsradweg“ genießen und mich von dem Gedanken an Heringsbrötchen in Warnemünde treiben lassen 🙂 Ich freue mich auf die Strecke durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Heute hatte ich mir überlegt, Monikas Cousine in der Sabinchenstadt Treuenbritzen zu besuchen und sofern möglich, dort zu übernachten. Grobe Streckenplanung ergab knapp 90 km. Das sollte zu schaffen sein, sofern es nicht gewittert oder regnet. Aber hier noch ein kurzer Nachtrag zum Hotel in Delitzsch. Die haben dort wirklich interessante Gartenstühle, oder ?
Also ich bin um ca. 08:30 Uhr voller Zuversicht gestartet. Die Wetterprognosen sahen so aus, als ob ich von Regen verschont bleiben würde. Vorneweg: ja, ich konnte den ganzen Tag im trockenen fahren, dafür am Nachmittag bei brüllender Hitze! Aus den knapp 90 km wurden aber 114! An der folgenden Karte könnt Ihr sehen, dass da schon ein paar komische Schlänker drin waren. Dazu nachfolgend mehr.
Gefahrene km: 114, Höhenmeter: 317.
Den richtigen Weg habe ich schnell gefunden und so ging es in nördlicher Richtung recht eben auf guten Radwegen los. Zunächst durchquere ich eine schöne Seenplatte. Dabei habe ich gelernt, dass die ganzen Seen aus der Bergbauzeit (Tagebau) zu DDR-Zeiten sozusagen ausgehoben wurden. Man hat dann nach Einstellung des Tagebaus entschieden, dort Seen entstehen zu lassen. Es hat einige Jahre gedauert, bis die voll gelaufen waren. Aber es hat sich gelohnt, wie auf den folgenden Fotos zu sehen ist:
Ein Handycap auf dieser Strecke waren Forstarbeiten und ein gesperrter Radweg. So musste ich auf den Uferweg ausweichen, der wahrlich nicht für Fahrräder angelegt ist! Vor allem der Aufstieg vom Uferweg über steile Treppenstufen war kein Spaß 🙁 Weiter ging es danach in Richtung der Lutherstadt Wittenberg. Ich fuhr bis Radis, ca. 5 km nördlich der Seenplatte. Dort habe ich eine kurze Pause eingelegt. Gerade als ich mein Fahrrad abgestellt hatte, hat es auf der Straße neben mir gescheppert und gescharrt. Ein Pkw hat gerade neben mir seinen Fahrradständer mit Fahrrädern in volle Fahrt „abgeladen“. Die Fahrräder mit dem Ständer sind gute 30 Meter über die Straße geschliffen. „Der Urlaub geht gut los“, war der Kommentar der Beifahrerin. Kaum hatte ich mich von dem Schrecken erholt, habe ich bemerkt, dass mein Geldbeutel nicht mehr an der ihm zugewiesenen Stelle in der Lenkertasche war! Eigentlich war mir sofort klar, dass ich diesen bei einer der kurzen Trinkpausen verloren haben musste. In der Verzweiflung schaut man dann aber doch alles durch. Er war weg! Kreditkarte, 2 EC-Karten und sonstige Papiere einschließlich gut 80 Euro Bargeld waren weg. Was tun? Ein Anruf bei dem Hotel in Delitzsch ergab kein Auffinden des Geldbeutels. Der nette Herr an der Rezeption hat alles abgesucht. Einem möglichen Finder würde es wohl nicht möglich sein, mich anzurufen. In dem Geldbeutel waren keine Hinweise auf meine Adresse oder Telefonnummer. Aber ich hatte morgens eine Visitenkarte des Hotels eingesteckt und die Hoffnung, dass möglicherweise dort angerufen würde. Trotzdem startete ich den Versuch, die Strecke zurückzufahren und vielleicht zufällig den Geldbeutel wiederzufinden. Nach ca. 4-5 km Rückfahrt habe ich mich verfranzt und dann doch die Hoffnungslosigkeit meines Unterfangens eingesehen und aufgegeben. Also wieder umgedreht und überlegt, dass ich zum einen ja mit Handy bezahlen kann und ggf. auch Monis Cousine um etwas Bargeld anpumpen könnte. Das hätte ich Ihr auch direkt auf ihr Konto überweisen können. So ein Handy ist schon eine feine Sache 🙂 Kurz bevor ich die Strecke bis Radis wieder zurückgelegt hatte, klingelte mein Handy. Die Polizei war am Apparat. Mein Geldbeutel wurde gefunden und bei der Polizei abgegeben !!!!! Gaaaaaanz lieben Dank der Finderin, von der ich nur den Namen und den Wohnort habe. Ich werde Sie bestimmt ausfindig machen und ihr etwas Gutes tun! Zum Glück hatte ich noch eine Visitenkarte meines Stefan einstecken. Über einen Anruf bei Ihm (der ihm einen gehörigen Schrecken eingejagt hat!) konnte die Polizei meine Handynummer erfahren und mich informieren! Der sehr freundliche Polizeibeamte hat mir den Geldbeutel sogar nach Radis gebracht! Wir hatten uns dort an der Hauptstraße vor einem Fahrradgeschäft verabredet. Die Polizei, dein Freund und Helfer! Das war Klasse! Vielen Dank!
Der Tag war gerettet, meine Verzweiflung hatte ein gutes Ende gefunden 🙂 Ich vermute, mein Schutzengel hat beim lieben Gott gleich wieder mal eine Gehaltserhöhung beantragt 🙂 Hat er sich verdient ! So konnte ich nun erleichtert weiter nach Wittenberg radeln. Ein Besuch in der Innenstadt am Luther-Denkmal ist dort natürlich obligatorisch. Wittenberg ist aber auch wirklich eine sehr schöne Stadt und immer einen Besuch wert.
Luthers Thesen
Nachdem ich Monis Cousine bereits meinen Besuch abgesagt hatte und es nun doch noch nicht so spät war, habe ich mich entschlossen, doch noch weiter nach Treuenbrietzen zu fahren. Die Cousine hat gerne auf mich gewartet 🙂 Klar, dass das nicht so geradlinig laufen konnte ! Die Bundesstraße 2 war auf einen längeren Streckenabschnitt gesperrt. Also bin ich der Umleitung gefolgt. Nach einiger Wegstrecke habe ich mal mein Handy ausgepackt und auf der Karte nachgeschaut, wo ich da eigentlich lande. Die Umleitung entpuppte sich dabei als wesentliche Streckenverlängerung! Das hätte mich wahrscheinlich gut eine Stunde Zeit gekostet (und Kraft bei immer noch sengender Hitze). Nein, habe ich mir gesagt, das geht so gar nicht und bin wieder umgedreht. Glücklicherweise war gerade ein Einheimischer an der Umleitungsstelle an der Ampel gestanden, den ich fragen konnte, ob man mit dem Fahrrad durch die Baustelle durchkommen kann. Nachdem er mir bestätigt hat, dass das kein Problem sei, konnte die Fahrt schnurstracks nach Treuenbrietzen fortgesetzt werden. Ich bin dort gut angekommen. Mit Monis Cousine war ich noch schön Abend essen und jetzt ist endlich Nachtruhe! Tschüss bis morgen.
Frühstück gab es heute im Hotel nicht. Corona-bedingt noch keine Bewirtung 🙁 Auf Empfehlung der Rezeptions-Dame habe ich also die Bäckerei im nahe gelegenen Bahnhof aufgesucht und dann auf der Bahnhofsbank gefrühstückt (Milchkaffee und Mandarinenschnitte 🙂 ). Na ja, das ging dann schon auch mal.
Frühstück vor dem Bahnhof
Aber dann ging es gleich wieder direkt auf den Saale-Radweg in nördlicher Richtung bis nach Weißenfels. Der Radweg ist auf dieser Strecke sehr gut befahrbar und hat nur wenig ganz zahme Steigungen 🙂
Die Saale …… und ich 🙂
Hinter Weißenfels musste ich dann den Saale-Radweg verlassen und in östlicher bis nordöstlicher Richtung mit Peilung Leipzig über Land fahren. Das war etwas unangenehm, da teilweise neben den Land- und Kreisstraßen keine Radwege vorhanden sind und deshalb die Straße benutzt werden muss. Es sind aber immer Warnschilder für die Autofahrer aufgestellt. Viel Verkehr war auch nicht. Bei Großgöhren bin ich dann wieder auf einen Radweg Richtung Leipzig gestoßen. Was sag ich, es war eine Radautobahn. Topfeben und fast kerzengerade bis zu den Vororten von Leipzig! Das ist echt gut gelaufen. Die Wege sind auch tippi-toppi ! 🙂 Ganz im Gegensatz zu den Radwegen in Leipzig. Kaum die Stadtgrenze erreich, wurde die Fahrbahn richtig schlecht. Bodenwellen, Huppel und Schlaglöcher! Zudem keine brauchbare Beschilderung mehr. Und wer fährt schon gerne in so einer Gegend ?
Leipzig bei 33 Grad Temperatur !
Es war unsäglich heiß und ich beeilte mich, schnellstmöglich wieder aus Leipzig herauszukommen. Das Stadtzentrum, das ich eigentlich besuchen wollte, habe ich einfach rechts liegen gelassen. Im Nordwesten von Leipzig habe ich Anschluss an den Radweg Richtung Delitzsch gefunden. Kaum war ich aus dem Stadtgebiet Leipzig raus, wurden auch die Radwege wieder super gut. Delitzsch liegt auf dem Weg zur Lutherstadt Wittenberg, die wiederum auf der Route nach Potsdam und weiter Richtung Ostsee liegt. Auf dem Weg dorthin passiert man den Werbeliner See. Es ist eine wirklich schöne Gegend.
Werbeliner SeeMit richtig guten Radwegen.
Am Werbeliner See hatte ich bereits über 80 km auf dem Tacho und diese teilweise bei brütender Hitze gefahren. Bei Leipzig hatte es 33 Grad. Deshalb habe ich mich in Delitzsch nach einer Unterkunft umgeschaut, eine gefunden und für heute mal einen gemütlichen Abend ins Programm genommen. Insgesamt bin ich heute 85,5 km gefahren (100 Meter mehr als gestern 🙂 ). Heute waren es aber nur 182 Höhenmeter. Das war auch mal angenehm ! 🙂 Hier die heutige Loggeraufzeichnung:
Euch allen einen schönen Samstagabend und noch ein schönes Restwochenende. Bleibt gesund!