Dienstag, 23. Juli: Erfurt – Magdeburg – Schönebeck

Ich bin heute schon um 5:45 Uhr aufgewacht ! War gestern aber nach der stressigen Zugfahrt auch ziemlich müde und bald im Bett. Da ich nicht mehr einschlafen konnte, begann ich schon um 6 Uhr mit den Vorbereitungen zur Weiterreise:

  1. Duschen
  2. Gepäck aufräumen und verstauen
  3. Schlafsack und Isomatte verpackt (die Isomatte ist nicht mehr dicht. Habe gestern noch versucht, sie mit dem Fahrradflickzeug zu kleben, hat aber nicht geholfen. Ich behalte sie trotzdem bis zum Ende der Tour, da sie auch mit offenem Ventil noch komfortabler ist als nur auf dem Zeltbboden zu liegen)
  4. Zelt abgebaut und verpackt
  5. Fahrrad aufgesattelt.

Um 7:15 Uhr war ich dann schon abfahrbereit im Campingplatzrestaurant, das aber erst um 8 Uhr öffnet.

Der Platzwart war aber schon da und hat mir einen Morgenkaffee spendiert 🙂 Um 10 vor 8 konnte ich dann die Abrechnung machen und den Schlüssel für die Sanitärräume zurückgeben. Die Übernachtung hat mich mit Duschen, Zelt und 1 Person 13,50 Euro gekostet. An ähnlichen Zeltplätzen habe ich vor einiger Zeit noch 4-7 Euro bezahlt ! 🙁

Um 8 Uhr konnte ich dann auf den Rückweg zum Bahnhof Erfurt starten. In der Hoffnung, dass dort dann auch die Züge nach Magdeburg nicht ausfallen!

Campingplatz zum Bahnhof Erfurt: 11,9 km

Um 8:40 Uhr war ich schließlich am Bahnhof und tatsächlich stand auch schon ein Zug nach Magdeburg bereit. Ausnahmsweise war der Zug mal nicht überfüllt, so dass ich einen recht guten Platz bekam (mit Steckdose, an der ich mein elektronisches Equipment aufladen konnte 🙂 )

Die Fahrradplätze waren aber vollständig belegt. Im übrigen ist die Fahrradmitnahme hier in Sachsen-Anhalt kostenlos!

Der Zug ging tatsächlich pünktlich um 9:10 Uhr ab und kam nach gut 2 1/2 Stunden mit gerade mal 2 Minuten Verspätung in Magdeburg an! Unglaublich 🙂

Hauptbahnhof Magdeburg

Jetzt konnte es endlich per Pedes auf dem Elberadweg los gehen. An der Elbe war ich ruck zuck und fuhr Flußaufwärts in Richtung Schönebeck (heutiges Tagesziel). Die Wege waren von sehr unterschiedlicher Qualität. Teilweise wüstes Kopfsteinpflaster, teilweise Fahrbahnen wie auf der Autobahn und aber auch unbefestigte Wege, die aber schön zu fahren waren.

… da geht´s lang 🙂
Die Fernsicht ist ganz ok 🙂
Und jetzt ? Blöde, wenn beide Alternativen einfach aufhören ! 🙁 Kein Hinweisschild 🙁

Aber ca. 30 Meter vorher war noch eine dritte Alternative 🙂

Und schon kommt Schönebeck in Sicht:

Für heute Nachmittag sind Gewitter angesagt. Da es die nächsten Tage trocken bleibt, gönne ich mir heute ein günstiges Hotel im Industriegebiet Schönebeck. Das Wetter verheißt nichts Gutes!

Zwischenzeitlich hat es auch schon leicht geregnet und in der Ferne gedonnert 🙁 Ich bin im Trockenen gut aufgehoben 🙂

So habe ich heute mal nur eine bescheidene Strecke des Elberadwegs geschafft. Es waren gerade mal 25 km.

Laut Vorhersage ist morgen früh um 3 Uhr Schluss mit Regen und Gewitter. Ich freue mich schon, dann meinen ersten kompletten Fahrradtag zu absolvieren. Mal sehn, wie weit ich komme. Habe es ja nicht eilig und bin auch nicht auf der Flucht 🙂

Euch noch einen schönen Abend, viele Grüße aus Schönebeck und bleibt gesund

Lothar

Elberadweg 2024 – Magdeburg nach Bad Schandau

Montag, 22. Juli 2023: Jetzt geht´s los!

Den Elberadweg bin ich vor 3 Jahren ab Hamburg stromaufwärts gefahren. Seinerzeit musste ich bei Magdeburg aufgeben, weil das Wetter richtig mies wurde. Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, das letzte Stück bis zur tschechischen Grenze zu vervollständigen.

Also habe ich gestern alles gepackt und schon mal auf dem Fahrrad verstaut:

Heute morgen, gerade als ich mit dem Rad zum Bahnhof in Endersbach starten wollte, ging es richtig los mit Regen. Es kam ein richtiger Guss vom Himmel, bei dem man keine Katze vors Haus jagt 🙁 Nach ca. 1 Stunde, um 9:42 Uhr, gab es aber eine Regenpause, die ich sofort nutzen konnte, um flott von Aichelberg zur S-Bahn nach Endersbach zu düsen 🙂

Jetzt geht´s los !
5,7 km

Die S-Bahn nach Stuttgart kam tatsächlich pünktlich und am Stuttgarter Hauptbahnhof hatte ich diesmal nicht so viel Stress mit dem Transfer zu den Fernzügen, da ich die Strecke ja fahren konnte 🙂

Tatsächlich kam auch mein Zug für die erste Etappe bis Würzburg pünktlich in Stuttgart an und fuhr pünktlich dort ab !!! Ich hatte einen entspannten Platz und verbrachte die meiste Zeit mit Lesen.

Ganz anders im Anschlusszug von Würzburg nach Erfurt! Trotz 10-minütiger Verspätung und ca. 15 Minuten Wartezeit an den Aufzügen konnte ich den Anschlusszug nach Erfurt gut erreichen. Ich hatte ja 40 Minuten Umsteigezeit 🙂 Der Zug war fast leer und mein Rad war das einzige im Zugabteil. Leider nur 1 Station bis Schweinfurt. Der Zugbegleiter hat mir eröffnet, dass ich im falschen Wagen bin. Der wird kurz nach Schweinfurt abgekoppelt und fährt in eine andere Richtung weiter. Ich musste also umsteigen. Mein Rad und ich haben gerade noch so in den hinteren Wagen reingepasst. Dann war der aber knallevoll !! Über 2 Stunden musste ich mit meinem Fahrrad balancieren, immer wieder verrücken und war in Erfurt reichlich geschafft 🙁

Hier hat mir die Bahn dann den Rest gegeben 🙁 Die Anschlusszüge nach Magdeburg sind ausgefallen. Wie kann´s auch anders sein. Es wäre seit über 15 Jahre tatsächlich das erste mal gewesen, dass mir eine Zugreise ohne Probleme gelingt 🙁

So habe ich mich entschlossen, heute nicht mehr weiterzureisen sondern hier in Erfurt einen Campingplatz zu suchen. Hab ich auch gefunden. Mit netter Gastronomie.

11,4 km vom Hauptbahnhof Erfurt zum Campingplatz
Und schon steht mein Zuhause, schön am See gelegen 🙂

Morgen werde ich nochmals versuchen, mit der Bahn nach Magdeburg zu kommen. Man darf die Hoffnung ja nie aufgeben 🙂

Hier noch eine Aufnahme von meinem „Arbeitsplatz“ in der Campinggaststätte. Es geht mir gut und das Wetter passt. Was will man mehr 🙂

Soweit mal für heute. Werde jetzt noch ein bisschen lesen und mich dann rechtzeitig auf´s Ohr legen.

Bis morgen, ganz liebe Grüße an alle aus Erfurt

Lothar

19./20. Mai 2024 – Die schönen Tage gehen zu Ende

Ich hatte ja bereits berichtet, dass wir gestern an unserem „Basteltag“ noch ein Bimini für Waldemars „Agapi mas“ zurecht gesägt und am Boot montiert haben. Da bin ich noch ein Bild schuldig:

Eigentlich hatten wir ja ein weißes Bimini bestellt ! Na ja, blau geht auch noch 🙂 Da sitzen wir auf alle Fälle trocken, meist auch schattig und das ist ja die Hauptsache 🙂 Wenngleich das Einsteigen etwas beschwerlicher ist 🙂 Aber ich habe in den vergangenen Wochen ja gelernt mich entsprechend zu bewegen und auch, mich im Liegen an- und auszuziehen 🙂

Die Nacht auf den 19. Mai war recht ruhig und wir wurden wieder sanft vom Mittelmeer in den Schlaf geschaukelt. Bei Sonnenaufgang war kein Wind und das Meer war spiegelglatt.

Da spickt die Sonne gerade so über den Berg 🙂

Heute gegen 14:30 Uhr kamen Interessenten für Waldemars „Agapi“, die ihm ja auch noch gehört, von Göppingen hierher nach Mitikas um das Boot anzuschauen. Das steht im Bootspark bei Thakis und wir haben einige Zeit damit zugebracht, dem Ehepaar mit Tochter die „Agapi“ vorzustellen. Anschließend haben wir sie alleine an dem Boot gelassen, um alles zu begutachten und eine Entscheidung zu treffen, ob sie den „Vorgänger“ der „Agapi mas“, mit der wir ja derzeit unterwegs sind, kaufen möchten. Die konnten sich bis Abends aber noch nicht endgültig entschließen 🙁 und wollten am nächsten Tag Bescheid geben.

So haben wir abends auf dem Boot noch ein paar Gläschen Rotwein geleert und sind dann in unsere Kojen abgetaucht 🙂

Heute früh bin ich schon um kurz nach 5 Uhr aufgewacht. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen 🙁 Heute begann ja auch meine Heimreise 🙁 🙂

Also bin ich raus aus der Koje und habe so ab ca. 6 Uhr bei unserer Hafentaverne sehnsüchtig auf den Wirt gewartet, um einen Kaffee abzustauben 🙂

Glücklicherweise kam der Wirt schon ca. 20 nach 6 und hat mir sogleich einen guten Milchkaffee hingestellt. Waldemar hat da noch geschlafen 🙂

So gegen 11 Uhr kamen dann die Interessenten für die Agapi. Sie haben aber leider abgesagt. Der Trimaran hat nicht ganz ihren Vorstellungen entsprochen. Neuer Plan: Waldemar nimmt die Agapi im Oktober mit nach Freiburg und dort werden wir sie auf Hochglanz bringen und ein paar kleinere Reparaturarbeiten an ihr vornehmen, so dass sie Waldemar „aus der Hand gerissen“ wird 🙂 Das klappt schon !

Die neue Crew, Waldemars Töchter und deren Freundinnen, sollten ja eigentlich heute früh mit der Fähre in Igoumenitsa ankommen. Vermutlich wegen eines Fährausfalles musste die Ankunftszeit aber zunächst auf 19 Uhr verschoben werden. Von Unterwegs hat die Tochter aber eine Nachricht geschickt, dass die Fähre voraussichtlich erst um 22 Uhr eintreffen wird (das ist schon wie bei der Deutschen Bundesbahn 🙁 ). Es ist eine kleinere Ersatzfähre, so dass auch nicht alle Passagiere die gebuchten Kabinen haben konnten und auch die Pullmannsitze nicht in entsprechender Anzahl vorhanden waren. Die Fähre muss wohl ziemlich überfüllt sein. So etwa wie ein Flüchtlingsschiff 🙁

Da wir die Agapi mangels Verkauf heute nicht mehr zu Wasser bringen mussten, hatten wir also unendlich Zeit zu vertrödeln. Es war heute sehr heiß! Wir hatten bisher noch keine solche Hitze. So gegen 16 Uhr habe ich mich dann von der „Agapi mas“ verabschiedet.

Wir sind in Richtung Igoumenitsa aufgebrochen und haben unterwegs noch in Palairos bei uns bekannten Gastwirten vorbeigeschaut. Dort gab’s Saganaki und für mich selbstgemachte Limonade und einen Kaffee, für Waldemar ein alkoholfreies Bier. Nach ca. 1 Stunde Fahrzeit waren wir in Preveza, von wo aus ich morgen den Heimflug antrete. Ich habe mich dort in ein Hotel eingemietet. So muss Waldemar morgen früh nicht nochmals hierher fahren um mich zum Flughafen zu bringen.

Die Kajüte hier ist etwas geräumiger als meine auf der Agapi mas 🙂
Und Dusche hat sie auch 🙂
Die Aussicht auf der Agapi mas ist unvergleichlich schöner !!!

Waldemar ist weiter in Richtung Igoumenitsa gefahren, um die „neue Crew“ dort an der Fähre abzuholen. Ich habe mich erst mal ausgiebig geduscht und rasiert und bin dann noch ein halbes Stündchen die Hauptstraße von Preveza entlang geschlendert.

Haupt- und Einkaufsstraße in Preveza

Es waren sehr schöne Tage mit Waldemar auf seiner Agapi mas mit schönen Segeltörns, interessanten Gesprächen, netten Bekanntschaften, diversen „Basteleien“ (leider gelang uns nicht immer alles perfekt 🙂 ), überwiegend angenehmem bis schönem Wetter und guter Stimmung 🙂 Jetzt freue ich mich aber auch wieder auf zu hause und meine Lieben.

Lieber Waldemar, danke, dass ich dabei sein durfte ! Ich wünsche dir mit deiner neuen Crew nun weiterhin sehr schöne Tage und lasst es euch gut gehen. Bis demnächst wieder mal.

Liebe Leser, ich hoffe, dass ich nicht allzu langweilig berichtet habe und euch ein wenig an der Stimmung hier in Griechenland teilhaben lassen konnte.

Bis spätestens im September wieder, wenn wir von Gouvia auf Korfu mit einem gecharterten Katamaran und neuer Crew auf den Spuren von Odysseus hier im Ionischen Meer unterwegs sind 🙂

Lothar

18. Mai 2024 – bescheidenes Wetter in Mitikas

Heute morgen habe ich tatsächlich bis kurz vor 7 Uhr geschlafen ! Die Nacht war ruhig und ich wurde sanft in meiner Achterkajüte in den Schlaf gewogen 🙂

Soweit so gut. Nur das Wetter hat so gar nicht recht mitgemacht:

Es war ziemlich trüb und dunstig. Die Temperatur war aber ok. Frieren musste ich noch nicht. Ich hatte ja die Hoffnung, dass die Sonne den Dunst beseitigen könnte.

Leider war das aber nicht der Fall.

So haben wir den Tag genutzt, noch etwas an der Toilette herumzubasteln und anschließend noch ein Bimini für die „Agapi mas“ zurechtzusägen und zu montieren. Gerade noch rechtzeitig, so dass wir trotz einiger Regentropfen im Cockpit trocken unter dem Bimini zu Abend essen konnten. Tomatensalat mit Tunfisch, Brot, Wurst. Ein zünftiges Vesper, so dass wir beide gut satt geworden sind.

Am Nachmittag haben wir Jan, Julia und deren beide Kinder in Mitikas verabschiedet. Die hatten wir bei unserer Ankunft hier kennengelernt. Er macht gerade ein Sabatical und die vier sind für mehrere Monate mit ihrem kleinen Segelboot hier im Ionischen Meer unterwegs und genießen offensichtlich die gemeinsame Zeit.

Das Wetter wurde bis abends nicht besser, so dass es heute auch nichts mehr weiter zu berichten gibt.

Wir vertreiben uns die Zeit mit Relaxen und hin und wieder einen Kaffee oder einen Frappé trinken. Es geht uns gut 🙂

Ganz liebe Grüße an alle zu hause

Lothar

17. Mai 2024 – Basteltag in Mitikas

Bis heute früh habe ich ja schon berichtet. Das Wetter war am Vormittag recht ruhig, der Sturm war vorerst durch.

Waldemar hat uns wieder ein super Müslifrühstück zubereitet, so dass wir frisch gestärkt ans Werk gehen konnten. Heute war ja der restliche Einbau des WC und die erstmalige Inbetriebnahme geplant.

Wir mussten noch einen Sockel anfertigen, den wir bei Thakis in der Werkstatt aus Holz zugeschnitten haben. Anschließend ging es an den Einbau.

Anschließend die Löcher zur Befestigung der Holzplatte und des Toilettensockels gebohrt und es hat gehakt und geklemmt. Wir mussten das Sockelbrett noch zwei mal kürzen, bis dann auch der Abwasserschlauch den nötigen Platz gefunden hat 🙁 Letztendlich haben wir es soweit hinbekommen:

Leider konnten wir so aber nur noch eine Schraubenmutter auf die Schraube hinten rechts bekommen, weil ich wegen der Enge einfach nicht mehr an die anderen Schrauben rangekommen bin 🙁 Aber die Spülung hat funktioniert. Das sogar ohne Wasserspritzer, nachdem wir eine Dichtung nochmals nachgezogen hatten 🙂

Jetzt war es früher Nachmittag und wir hatten einfach keine Lust mehr. Es war sehr warm heute und es wurde Zeit, mal wieder im Mittelmeer zu baden und an der Stranddusche eine „Generalreinigung“ durchzuführen 🙂

Es war herrlich 🙂

Später kam schon wieder Sturm auf und wir haben uns verkrochen (in die Hafentaverne zu Kaffee, Eistee und leckerem Gebäck).

Anschließend Siesta und dann gemütlich nach „Auswärts“ zum Abendessen gegangen. Bei der Gelegenheit haben wir gleich noch unsere Vorräte an Äpfeln, Bananen und Joghurt aufgefüllt und dem Kühlschrank noch eine Flasche vereistes Wasser spendiert (damit die Sachen auch kalt und frisch bleiben).

Zum „Absacker“ wieder in der Hafentaverne noch einen Ouzo genehmigt und jetzt sind wir schon in der Koje. Es ist 21.20 Uhr Ortszeit Griechenland und ich werde mich gleich flach legen. Vielleicht noch ein klein wenig lesen und dann sicherlich gut schlafen. Der Wind ist zwischenzeitlich weg und es verspricht eine angenehme Nacht zu werden. Eine Schnake in meiner Koje habe ich zwischenzeitlich auch schon erlegt 🙂

Morgen noch die Restarbeiten an der Toilette und wahrscheinlich ab zum Strand.

Ich melde mich nochmals wieder, liebe Grüße nach Hause

Lothar

15./16. Mai 2024 – Segeln und Motoren, Meganisi – Mitikas

Guten Morgen aus Mitikas. Heute ist Freitag, der 17. Mai 2024 und ich berichte die letzten beiden Tagen nach, an denen ich nicht dazu gekommen bin.

Am Mittwoch früh waren wir noch auf Meganisi:

Wir haben frühzeitig nach Müslifrühstück abgelegt und sind in Richtung Mitikas losgefahren, wo wir das für Donnerstag angesagte Schlechtwetter aussitzen wollten. Zudem war an der Toilette im Boot etwas nicht in Ordnung und der Schaden sollte in Mitikas behoben werden.

Schon kurz nach der Ausfahrt aus der Ankerbucht, in der wir gelegen haben, konnten wir die Segel setzen. Schöner Wind genau aus der richtigen Richtung 🙂

Motor aus dem Wasser, Segel gesetzt und gute Fahrt gemacht 🙂

Es geht schnurstracks in Richtung Mitikas 🙂 Aber auf etwa halbem Weg war von einem Moment zum anderen der Wind völlig weg 🙁

Glatteis ? 🙂

Wir mussten also die Segel einholen und ab hier die restliche Strecke nach Mitikas unter Motor zurücklegen 🙁

Waldemar geht in Mitikas an Land 🙂 Über ihm ist schon die Front zu sehen, die uns die nächste Zeit noch zu schaffen machen wird 🙁

An Segeln ist zunächst nicht mehr zu denken, also haben wir mal angefangen, die Bordtoilette zu reparieren. Eine wesentliche Dichtung hat dabei aber endgültig den Geist aufgegeben und sich zerlegt 🙁 Da amerikanischer Standard, konnte die Dichtung auch nicht als Ersatzteil besorgt werden. Wir haben uns entschlossen, eine neue Toilette nach europäischem Standard einzubauen, für die auch zukünftig Ersatzteile bei Bedarf einfach zu haben sind. Da haben wir uns auf sowas eingelassen !!! Außer den Schlauchdurchmessern passt natürlich nichts zu nichts. Die neue Toilette hat Waldemar in Preveza organisiert. Hat sehr lange gedauert ! Er hat dort tatsächlich seinen Autoschlüssel verloren und sehr lange danach gesucht. Ein Loch in der Tasche war die Ursache ! Letztendlich hat er ihn beim Pförtner an der Einfahrt zum Marinagelände wieder in Empfang nehmen können 🙂

Bei einer ersten „Anprobe“ der neue Toilette konnten wir in etwa das Ausmaß der zu erledigenden Arbeiten absehen. Am Mittwoch wollten wir aber nicht mehr damit beginnen.

Erst mal Pause in Mitikas:

Am Donnerstag haben wir mit dem Umbau der Toilette begonnen. Wir haben schwer gearbeitet1! Am Toilettenboden einlaminierte Stehbolzen mussten aus dem Weg. Wir haben die mühsam mit kleiner Eisensäge beseitigt. Die Schlauchanschlüsse müssen verlegt werden. Man kommt kaum an etwas ran und verrenkt sich bei den Arbeiten. Einiges konnten wir vorbereiten. Es sind aber noch Sägearbeiten am Laminat erforderlich, die uns sicherlich einiges abverlangen werden.

Zunächst war aber das Boot Priorität 1. Ein Sturm zieht herauf und wir müssen es gut vertäuen. Mit insgesamt sieben Leinen haben wir die „Agapi mas“ am Steg gesichert !

Nebenbei habe ich noch die Lampe in meiner Achterkabine repariert. Der Schalter war kaputt und musste erneuert werden. Den Originalschalter haben wir hier natürlich nicht bekommen 🙂 Hat aber mit etwas Improvisation auch so geklappt:

Die vergangene Nacht war nicht gerade relaxed. So gegen 10 Uhr abends entfaltete der aufziehende Sturm seine volle Kraft. Es hat durch die Wanten gepfiffen und im ansonsten gut geschützten Hafenbecken kam erheblicher Schwell, der uns unsanft in den Schlaf geschaukelt hat.

Heute früh scheint der Sturm durch zu sein. Bin um 6 Uhr aufgestanden und habe schon gg. 7 Uhr hier in der Hafentaverne meinen ersten Kaffee bekommen 🙂 Für heute ist der weitere Einbau der Toilette geplant. Hoffentlich klappt alles, wie wir uns das vorstellen. Es sind aber noch einige Anpassungen an der „Karosserie“ im Bad erforderlich, die Waldemar mit der Säge, die er sich gestern gekauft hat, erledigen möchte.

Es bleibt spannend 🙂

Bis demnächst wieder, liebe Grüße

Lothar

14. Mai 2024 – Regen, Sturm, Kälte, trotzdem gute Laune

Gestern Abend haben wir uns hier in Meganisi bei der Taverne, an deren Anlegesteg wir liegen, noch ein feines Abendessen gegönnt. Es gab Stifado! Eines meiner Leibgerichte hier in Griechenland. Ganz zartes Rindfleisch mit Zwiebeln, ein paar Pommes und einer ganz tollen Soße. Habe mir mal sagen lassen, dass die Kochzeit dafür ca. 4 Stunden beträgt!

Stifado

Die Nacht war ziemlich unruhig. Es fing an zu regnen und der Wind nahm erheblich zu. Das auch noch aus der falschen Richtung, so dass wir ziemlich Schwell in der Bucht hatten und die Wellen permanent gegen das Boot geschlagen sind. Genau dort, wo mein Kopf zum Schlafen lag 🙁 Irgendwann ignoriert man aber den Krach oder verdrängt ihn einfach und schläft doch ein 🙂 Mir ist das auf alle Fälle ganz gut gelungen.

Für heute haben wir deshalb auch recht schnell entschieden, das schlechte Wetter hier auf Meganisi abzuwettern. Wir haben viel gelesen, zwischendurch ein Mittagsschläfchen gemacht und sind gerne zwischendurch in die Taverne eingekehrt um dort mal einen Kaffee oder anderes zu uns zu nehmen. Deshalb habe ich heute auch nicht viel zu berichten.

Heute Abend gab es noch Kohlehydrate in Form von Spaghetti mit Meatballs 🙂 und vorab einen Griechischen Salat. Hat auch sehr gut geschmeckt.

Nach dem Abendessen schnell in die Koje, noch ein Glas Rotwein genossen und jetzt diesen Bericht geschrieben.

Wie unschwer zu erkennen, bin ich mit langer Hose und Faserpelz unterwegs 🙁 Ab morgen ist aber wieder deutlich besseres Wetter bis Ende der Woche angesagt. Da kann ich die warme Kleidung erst mal wieder weg packen.

Jetzt noch ein wenig lesen und relaxen und dann gute Nacht an alle aus Griechenland

Lothar

13. Mai 2024 – Segeln von Frikes nach Meganisi

Kalimera aus Frikes auf Ithaka 🙂

Die Sonne ist gerade aufgegangen und ich sitze im Café bei einer leckeren Latte Maggiato 🙂 und schreibe diese Zeilen.

Bevor wir Frikes verlassen, möchte ich euch noch etwas über Ithaka und die Bucht von Frikes erzählen.

Dass Odysseus hier auf Ithaka nach seinen Irrfahrten mit dem Schiff sein Ziel und Zuhause fand, ist ja bekannt. Weniger geläufig ist, dass die tapferen Einwohner von Ithaka hier am 13.9.1944 das deutsche Marineschiff „Antouanetta“ gekapert haben. Auch hier waren die Partisanen mutig im Einsatz. Respekt ! Im Fels ist eine Gedenktafel angebracht, die an dieses Ereignis erinnert:

Heute scheinen wir mit dem Wind wieder Glück zu haben. Im Moment sind wir noch bei einem Morgenkaffee in Frikes und in ca. 1 Stunde geht es dann los. Wahrscheinlich Richtung Norden, da überwiegend Westwind prognostiziert wird. Ich berichte dann heute Abend, wo wie gelandet sind.

Jetzt ist es noch lange nicht Abend sondern erst 13:30 Uhr. Wir waren heute unter Segeln aber so flott unterwegs, dass wir schon jetzt unser Ziel, Meganisi, erreicht haben. Wir hatten tollen Wind, überwiegend West, so dass im Grunde kein anderes Ziel in Frage kam. Zudem hat die Taverne hier seit dem Wochenende geöffnet und wir werden bestens versorgt 🙂

Schon kurz nach der Hafenausfahrt in Frikes konnten wir die Segel setzen und Fahrt aufnehmen.

Frikes wurde schnell kleiner und verlor sich in der Ferne:

Unter vollen Segeln ging es flott in nördlicher Richtung …

… und schon bald kam die Südspitze von Meganisi in Sicht:

Mit etwas Windabschattung von der Insel ging es immer noch flott an der Küste entlang bis zur Nordspitze von Meganisi, wo wir die Segel eingeholt haben und unter Motor in die Bucht am Fanari Beach eingelaufen sind.

Unser Anlegeplatz war frei und das Anlegemanöver wieder einmal mustergültig 🙂

Wir waren heute zwar nicht so lange unterwegs, haben aber in der Zeit nur vom Wind angetrieben eine tolle Strecke gesegelt:

Aus der Ferne haben wir doch glatt Arkoudi mit Meganisi verwechselt 🙂 Deshalb auch die kleine Kurskorrektur auf halber Strecke nach Arkoudi 🙂

Anlegebier gab es keines, dafür aber gleich bei unseren Lieblingsgastwirten einen kalten Frappé.

Wir freuen uns schon auf ein leckeres Menü heute Abend in der Taverne 🙂 Bis dahin werden wir noch etwas dösen, lesen und die Zeit totschlagen 🙂

Es war bisher ein herrlicher Tag und wir freuen uns auf weitere schöne Törns.

Liebe Grüße an alle zu Hause, lasst es euch gut gehen und bis morgen wieder

Lothar

12. Mai 2024 – Vathy nach Frikes auf Ithaka

Wir haben eine ruhige Nacht in Vathy verbracht und ich bin gut ausgeschlafen um 7 Uhr aus der Koje gestiegen.

Da in unserer Nähe keine Taverne geöffnet hatte, bin ich zu Fuß die ca. 2 km ins Zentrum von Vathy spaziert und habe dort auch prima Milchkaffee bekommen. Für heute Abend noch schnell Tomaten, Zwiebeln, Essig und Olivenöl eingekauft und wieder zurück zum Boot marschiert.

Es war zwischenzeitlich schon gg. 9:30 Uhr und Waldemar hatte schon Müsli und Kaffee vorbereitet. Gemütliches Frühstück auf dem Boot 🙂

Tagesplan: Aus der Bucht von Vathy motoren und mal sehn, ob Segeln möglich ist.

Tschüß Vathy

Die Wettervorhersage hatte Recht 🙁 Kein Wind in Sicht 🙁

Also Motoren 🙁 Wir sind in nördlicher Richtung bis Frikes die Insel entlang motort und haben für heute beschlossen, dort den Nachmittag und die Nacht zu verbringen.

Ansteuerung Frikes / Ithaka

In Frikes wird man am Kai kräftig durchgeschaukelt, wenn draußen die Fähren vorbeikommen. Wir haben aber einen Platz gefunden, an dem der Schwell kaum noch zu merken ist 🙂 und dort sicher und mustergültig angelegt und fest gemacht 🙂

So waren wir heute nur eine kurze Strecke unterwegs und haben nicht viel Sprit verbraucht 🙂

Frikes ist ein ehemaliges kleines Fischerdorf, das sich jetzt aber sehr gut auf die Segler eingestellt hat. Nette Gastronomie, nette Leute, gute Stimmung 🙂

Soweit mal mein Tagesbericht für heute. Lasst es euch gut gehen, liebe Grüße aus Griechenland

Lothar

11. Mai 2024 – von Kastos nach Ithaka gesegelt

Tatsächlich hat sich das Wetter gestern gegen Abend noch deutlich verbessert, die Wolken haben sich langsam aufgelöst oder verzogen. Der Wind war aber noch bis in die Nacht hinein nicht ohne. Da genießt man doch die Sonne, wenn sie nach 2 Tagen wieder zurück kommt 🙂

Noch schöner wurde ich heute früh vom Wetter begrüßt:

Ich war heute schon kurz vor 7 Uhr bei meiner „Stammkneipe Windmill“ 🙂 Der Wirt hat schon auf mich gewartet. Habe auch gleich einen Cappuccino bekommen. Anschließend dort geduscht und noch einen Cappuccino genossen 🙂

Gegen 9 Uhr haben Waldemar und ich gemeinsam auf der „Agapi mas“ Müsli gefrühstückt und anschließend das Boot seeklar gemacht. Das Wetter, auch die Windprognosen waren günstig und wir haben uns für heute einen Törn nach Ithaka vorgenommen.

Schon kurz nach der Hafenausfahrt wurden die Segel gesetzt und es ging flott in südwestlicher Richtung entlang von Kastos.

Schon nach kurzer Zeit haben wir mit ordentlich Tempo die südwestliche Inselspitze erreicht und von da aus Kurs West auf Atokos gesetzt.

Atokos haben wir südlich passiert.

Wir waren aber etwas zu nah dran und mussten dort einmal kreuzen. Dadurch mussten wir eine Segelyacht, die deutlich vor uns auf demselben Kurs lag, wieder ein Stück weit ziehen lassen. Unser Ehrgeiz war nun aber geweckt und wir nahmen mit ordentlich Fahrt die Verfolgung auf 🙂

Bei Annäherung an Ithaka hatten wir bereits kräftig aufgeholt und waren schon ziemlich nah an dem „Konkurrenten“ dran 🙂

Ich möchte es nicht spannend machen: Kurz vor der Einfahrt in die Bucht an der schmalsten Stelle von Ithaka sind wir sehr überzeugend an der anderen Yacht vorbeigezogen 🙂 Regatta gewonnen ! 🙂

Es war ein toller Törn mit ständig 6 bis 7 Knoten Geschwindigkeit. Der Wind hat uns nur einmal kurz vor Atokos etwas im Stich gelassen. Es war aber nur eine kurze Flaute, wonach wir wieder mit ordentlich Speed weiter segeln konnten. So haben wir heute eine tolle Strecke gesegelt …

… und butterweich in Vathy auf Ithaka angelegt 🙂

Nur ca. 50 Meter vom Anlegeplatz entfernt haben wir eine Taverne …

… in der wir gleich mit Frappé versorgt wurden 🙂

Also heute alles Bestens gelaufen und schöne Entschädigung für die vergangenen Schlechtwettertage ! Heute Abend gehen wir in der Taverne schön essen und freuen uns schon auf den morgigen Tag.

Bis demnächst wieder hier, ganz liebe Grüße

Lothar