27. Juli 2024: Kötzschenbroda – Bad Schandau

Heute früh habe ich mal ausgiebig im Hotel gefrühstückt. Deshalb bin ich auch „erst“ um 7:40 Uhr mit dem Fahrrad losgekommen. Da für den Vormittag laut Wetterbericht sowieso viel Regen angekündigt war, hat das aber nichts ausgemacht. Ich musste deshalb auch schon gleich 500 Meter nach Start meine Regenjacke überziehen 🙁 Da war ich dann auch schon wieder auf dem Elberadweg Richtung Dresden.

Bis Dresden hat es fast durchgängig geregnet 🙁 Teils zwar nur genieselt aber so wird man auch naß. Ab und zu habe ich mich dann einfach untergestellt. Hier kommt Dresden Stadtmitte in Sicht:

Alles ziemlich naß 🙁

Dresden mit seinen monumentalen historischen Gebäuden ist schon eine Extrareise wert !

In der Stadtmitte musste ich wieder das Elbufer wechseln und bin dazu über die Augustusbrücke geradelt.

Nicht weit hinter Dresden war dann ein netter Biergarten an der Elbe, an dem es ordentlichen Milchkaffee gab 🙂

Die Radwege hinter Dresden wurden nun auch wirklich deutlich besser und es wurde trockener 🙂

Immer wieder waren imposante Bauwerke zu sehen.

Und schon bald war Pirna erreicht.

Ab hier kam zunehmend die Sonne durch und die Regensachen konnten abgelegt werden 🙂

Hinter Pirna wird das Elbetal zunehmend enger und man sieht, dass sich der Fluss hier tief in die Landschaft eingraben musste. Zudem wurde es sommerlich warm 🙂

Im Bastei Kurort Rathen wechselte ich wieder per Fähre auf die gegenüberliegende Elbseite. Da gab es auch keine Alternative.

Die Fähre von der gegenüberliegenden Seite kommt daher wie ein Flüchtlingsschiff 🙂
In meiner Richtung war die Fähre nicht so überfüllt 🙂
Es ist eine Kennenfähre, die nur durch die Elbströmung und entsprechender Schrägstellung angetrieben wird ! Sehr umweltfreundlich !

In Rathen gönne ich mir eine Pause auf einer Liegebank mit Blick auf die Bastei.

Es sind nur noch 12 km bis zu meinem Ziel in Bad Schandau, nahe der tschechischen Grenze.

Und kaum wieder losgeradelt, bin ich auch schon am Ziel. Heute waren es nur noch knapp 60 km, von denen knapp die Hälfte im Regen zurückzulegen waren.

Ein letzter Blick auf die Elbe …

… und ab in den Zug.

Da ich schon um 13:10 Uhr am Bahnhof in Bad Schandau war, konnte ich noch heute die Rückfahrt nach Hause starten. Ich wollte mir das Geld für nochmals ein Hotel sparen. Um 13:45 Uhr habe ich die S1 nach Dresden bestiegen. Dort hatte ich zwar nur eine kurze Umsteigezeit, im Zug hat mich aber eine nette Mitreisende schon mal auf das Umsteigemanöver vorbereitet (Ausstieg links, Aufzug ganz hinten am Bahnsteig). Da mich eine nette Dame am Aufzug vorgelassen hat, habe ich den Zug nach Hof noch erreichen können.

Nächster Umstieg war in Hof. Umsteigezeit: 1 Std. 5 Min. Ich konnte mir am Bahnhof (der herunter gekommendste Bahnhof, den ich je gesehen habe 🙁 ) noch gut einen Kaffee und ein belegtes Brötchen besorgen. Mein Fahrrad habe ich am Bahnsteig angeschlossen. In Hof waren alle Aufzüge defekt und außer Betrieb. Zum Glück ging mein nächster Zug am selben Bahnsteig 🙂

Den Umsteigerekord habe ich aber in Nürnberg geschafft. Als erster aus dem Zug ausgestiegen, dann auf dem Pedal stehend zum Aufzug gerast, wo gerade ein Typ eingestiegen war und ich noch schnell mit hinein konnte. Unten angekommen raus aus dem Aufzug, durch die Unterführung gerast und 4 Gleise weiter in den Aufzug rein, der glücklicherweise gerade unten stand. Am Bahnsteig aus dem Aufzug raus und noch ca. 50 Meter zum Zugeinstieg gerast, rein in den Zug und schon war die Abfahrt. Ich schätze mal, es waren gesamt so 3-4 Minuten ! 🙂

Um 22:52 Uhr kam der Zug pünktlich in Waiblingen an, wo mich meine Moni vom Bahnhof abgeholt hat.

Es war zwar nur eine kurze Reise (Start Montag, Rückkehr Samstag), aber ich konnte wieder viele schöne Eindrücke mitnehmen und habe eine interessante Ecke von Deutschland kennengelernt. Den Elberadweg Deutschland habe ich damit auch auf 2 Raten von der Elbmündung bis zur tschechischen Grenze vollständig gefahren. Insgesamt waren es auf dieser 2. Etappe knapp mehr als 400 km mit durchwachsenem Wetter.

Soweit von meiner diesjährigen Radtour. Als nächstes steht im September/Oktober noch Segeln in Griechenland ab Korfu an, worauf ich mich auch schon sehr freue.

Also dann bis zum nächsten Jahr, in dem ich wahrscheinlich die Oder / Neiße von Süd nach Nord bis Usedom radeln werde.

Bleibt gesund, Lothar

Freitag, 26. Juli: Torgau nach Kötzschenbroda / Radebeul

Hallo zusammen, ich sitze heute im Hotel in Kötzschenbroda bei Radebeul und berichte komfortabel mit Tisch, Stuhl, Strom aus meinem Hotelzimmer 🙂

Gestern hatte ich ja berichtet, dass ich noch Abendessen gehe. Der Platzwart am Campingplatz hat mir dafür Tips gegeben. Habe mir eine Soljanka und einen Cheesburger gegönnt.

Ein junger Grieche hat mich bedient. Sehr freundlich und gesprächig. Habe mich wirklich nett in Englisch mit ihm unterhalten. Natürlich über Segeln in Griechenland. Er hat sich dermaßen gefreut und mich mit Handschlag verabschiedet 🙂

Heute früh war ich wieder sehr bald aus dem Zelt und bin schon um 6:45 Uhr losgeradelt ! Nach 3 1/2 km habe ich auch gleich wieder den Elberadweg gefunden:

Unterwegs waren wieder viele „Wegelagerer“ am Radweg. Sie waren aber vom Weg weggesperrt. Nicht wie an der Nordsee 🙂

Um 8 Uhr hatte ich Belgern erreicht. Bis dahin hatte ich noch keinen Kaffee 🙁 Also bin ich den Berg hoch in den Ort gefahren und habe dort zum Glück gleich eine Tanke gefunden, wo ich Kaffee und belegte Brötchen bekam.

Die Strecke wird nach Belgern zunehmend hügeliger. Immer wieder zwingen mich leichte Anstiege, ein paar Gänge herunterzuschalten. An einem starken kurzen Anstieg ist mir glatt die Kette vom vorderen kleinen Zahnkranz abgesprungen 🙁 Da habe ich wohl zu hart geschaltet. Mein Fahrrad konnte da nichts dafür 🙂

An der Stelle muss ich auch mein Fahrrad mal ausdrücklich loben. Was das alles mitmachen muss und erträgt das klaglos ! Ihr werdet nachfolgend noch sehen, was da so zu meistern war 🙂

Kurz vor Riesa habe ich wieder Störche gesehen. Das sind schon majestätische Vögel und es ist schön, die hier so aus der Nähe betrachten zu können:

In Riesa musste ich wieder das Elbufer wechseln. Habe mich in Riesa etwas verfranzt, bis ich endlich die Auffahrt auf die Brücke gefunden habe. Im Ort ist der Elberadweg ganz schlecht bis gar nicht beschildert.

Gastronomie gibt es am Elberadweg wirklich wenig. Erst knapp 10 km hinter Riesa habe ich endlich mal eine kleine Gartenwirtschaft gefunden. Es war schon 11:30 Uhr und seit der Tanke habe ich nichts mehr zu mir genommen.

Ich bin dann sofort rein in die Gartenwirtschaft und habe mir Milchkaffee, Kirschschorle und Eierkuchen mit Zimt, Zucker und Apfelmus bestellt.

Das tat gut! Vor allem auch, weil es zwischenzeitlich angefangen hat zu regnen und ich im Trockenen saß.

Weitergefahren bin ich trotzdem bei Regen. Er hat zwar etwas nachgelassen, zwischendurch auch ausgesetzt, so richtig trocken blieb es die nächsten beiden Stunden aber nicht.

Jetzt zur Streckenbeschaffenheit. Mein Freund Jörg aus Rostock als ehemaliger Trialfahrer hätte bestimmt große Freude gehabt. Hier mal ein Beispiel für grobes Pflaster:

Und das auch noch naß! Das sieht harmloser aus, als es war. Fahren ging nicht mehr. Da musste ich schieben.

Und hier noch ein Beispiel für raffinierte Streckenführung:

So insgesamt habe ich den Eindruck, die Strecke wird zunehmend schlechter. Heute war viel Kopfsteinpflaster und teils tiefer Schotter oder sehr schmale Wege, bei denen ich schon befürchten musste, mit meinem breiten Gepäck hängen zu bleiben. Glücklicherweise ging aber alles gut.

Noch ein Wort zu Jörg aus Rostock. Ich habe meine Taschenlampe zu Hause vergessen. Das wäre ganz übel gewesen, wenn ich nicht die Notlampe von Jörg, die er mir im letzten Jahr geschenkt hat, dabei gehabt hätte 🙂

Nochmals danke an Jörg für deine Voraussicht 🙂

Am Nachmittag kam dann Meissen in Sicht.

Die dortige Albrechtsburg ist schon ein tolles Bauwerk:

Ich musste Meissen aber rechts liegen lassen. War auf der falschen Elbseite 🙂 Meine Moni und ich wollen uns die Stadt sowieso in nächster Zeit mal genauer anschauen.

Ich bin – teilweise mit leichtem Getröpfel von oben – noch bis kurz vor Radebeul weitergefahren und habe mich heute im Hotel in Kötzschenbroda eingecheckt. Ist auch ein netter Ort hier:

Gleich neben dem Hotel ist ein Gastronomiebetrieb neben dem anderen:

Meine Unterkunft heute (mein Fahrrad darf in der Tiefgarage übernachten 🙂 ):

Das waren heute genau 93,32 km – aber unter erschwerten Bedingungen 🙂

Morgen soll es bis 10 Uhr regnen. Mal sehn. Ich möchte schon gerne mein Ziel – Bad Schandau an der tschechischen Grenze – erreichen und dort meine Tour beenden. Bis dahin sind es noch ca. 60 km. Unterwegs dorthin sind aber ziemlich schlimme Anstiege. Werd ich wohl auch noch schieben müssen 🙂

Ich berichte morgen wieder.

Bis dahin noch einen schönen Abend und liebe Grüße nach Hause

Lothar

Donnerstag, 25. Juli: Coswig nach Torgau

Heute habe ich in Torgau am Campingplatz abgebrochen, weil die nächsten x km kein weiterer Campingplatz kommt. Sonst wäre ich gerne noch ein paar Kilometer gefahren. Es sind aber doch immerhin 95,3 km geworden:

Doch der Reihe nach. Heute früh bin ich wieder mal sehr früh aufgewacht. 5:30 Uhr ! Ich konnte nicht mehr schlafen. Bin aber auch in der letzten Nacht einige Male aufgewacht und hatte einen etwas unruhigen Schlaf. Weiß auch nicht, an was das lag. Vielleicht weil niemand neben mir lag ? 🙂

Ich habe dann einfach schon mal angefangen, gemütlich mein Zelt auszuräumen.

Dummerweise war Auschecken eigentlich erst ab 8 Uhr möglich 🙁 Aber ich hatte Glück. Der Ehemann der Rezeptionistin war gerade in der Nähe, so dass ich dem das Geld und den Chip für die Duschen aushändigen konnte. So war es möglich, dass ich mich schon um 10 nach 7 „vom Acker“ machen konnte. In Coswig habe ich dann noch einen Netto mit einer kleinen Bäckerei gefunden und mir dort einen Kaffee und ein Eibrötchen gegönnt.

Um 5 vor 8 Uhr war ich bereits wieder auf dem Elberadweg (nachdem ich mich in der Stadt etwas „verfranzt“ habe 🙁

Bereits kurz nach Coswig kam der „Morgengymnastikweg“. Bücken, aufrichten, bücken, aufrichten …“ 🙂

Die Radwege sind hier kurz vor der Lutherstadt Wittenberg teilweise mitten durch die Wiesen betoniert:

Da begegnen einem sogar Rehe.

Um 9 Uhr habe ich Wittenberg erreicht.

Die Lutherkirche mit dem Tor, an das Luther seine Thesen angeschlagen hatte.

Wittenberg ist echt eine Reise wert. Die Innenstadt ist sehr schön geworden.

Marktplatz mit dem Lutherdenkmal.

Ich wage es ja kaum zu sagen geschweige denn zu schreiben: Ich habe gestern tatsächlich meine zweite Powerbank innerhalb kurzer Zeit verloren 🙁 Gut, dass es in Wittenberg eine neue zu erwerben gab 🙂 Auf die passe ich jetzt aber echt gut auf 🙂

Teilweise führte der Elberadweg heute auch über Landstraßen. In der Karte sind die aber als wenig befahren angegeben. Tatsächlich habe ich kaum ein Auto getroffen.

In Pretzsch war dann wieder ein Wechsel auf das andere Elbufer angesagt.

Das konnte ich wieder einfach mit der Fähre bewerkstelligen (1,50 Euro die Überfahrt mit Fahrrad).

Ich wäre noch deutlich schneller gewesen, wenn mir die Fähre nicht vor der Nase davongefahren wäre 🙁 Aber ich habe ja Zeit 🙁

Es folgte jetzt eine längere Strecke ohne Verpflegungsmöglichkeit 🙁 Mein Kaffeedurst wurde immer größer und auch sonst sollte ich wieder mal Flüssigkeit tanken. Endlich in Dommitzsch angekommen, hatte ich Glück und bekam Kaffee, Apfelkuchen und ein großes Kirschsaftschorle 🙂

Gut gestärkt ging es anschließend weiter. Zunächst entlang eines Seitenarms der Elbe und dann wieder direkt an der Elbe.

So habe ich recht gemütlich Torgau erreicht. Da ich hier Zelten wollte und noch früh dran war, habe ich mir vor dem Einchecken am Campingplatz noch die Stadt angeschaut.

Besonders beachtlich fand ich das Schloss Hartenfels.

Innenhof Schloss Hartenfels

Der Campingplatz ist recht gemütlich. Die verlangen hier für eine Person mit kleinem Zelt aber glatt 15,50 Euro! Das finde ich echt grenzwertig, zumal für Duschen noch 1 Euro fällig ist (für knapp 4 Minuten). Aber es gibt halt keinerlei Konkurrenz in der Nähe 🙁

Das Zelt war wieder ruck zuck aufgebaut, das Gepäck eingelagert und ich bin zum Duschen gegangen. Es tat gut! 🙂

So Freunde, es sind jetzt noch gut 150 Kilometer bis zu meinem Ziel in Bad Schandau. Bin mal gespannt, wie es morgen läuft. Es soll deutlich wärmer werden als heute. 27 Grad. Um 10 Uhr eventuell etwas Regen. Heute waren es übrigens 24 Grad Höchsttemperatur. Das ging gerade noch so 🙂

Wahrscheinlich werde ich mein Ziel in 2 Tagen erreichen. Wir werden sehen. Ich berichte ja gerne, wie es läuft.

Jetzt gehts ab zum Abendessen. Mal sehn, was ich finde. Hier am Campingplatz gibt es keine Gastronomie – leider 🙁 Zum Glück habe ich hier in Torgau an der Tanke schon mal ein Brötchen verdrückt 🙂

Also bis morgen, liebe Grüße, bleibt gesund

Lothar

Mittwoch, 24. Juli: Schönebeck nach Coswig

Heute bin ich mal so richtig vorwärts gekommen:

Heutige Strecke: 100,67 km

Doch von Anfang: Aufgewacht bin ich um 5:30 Uhr ! Bin aber auch gestern schon während des Tatorts eingeschlafen 🙂 Auschecken im Hotel war erst ab 7 Uhr möglich, so dass ich noch massig Zeit hatte.

Die nette Damen von der Rezeption war dann doch schon um 6:40 Uhr da und konnte mir etwas früher „mein Geld abnehmen“ 🙂 Nur 10 Minuten später war ich an der Tanke zum Frühstück.

Es gab leckeren Milchkaffee und 2 halbe belegte Brötchen (Fleischsalat und Ei). Anschließend noch schnell die Reifen auf gut 5,5 Atü „aufgeblasen“ und los ging es Richtung Elbe.

Das Wetter war fürs Fahrradfahren für mich eigentlich optimal. Zwar geschlossen bewölkt aber 17 Grad. Genau meine Temperatur 🙂

Am Ortsausgang Grünwalde kam mir auf der neben dem Radweg liegenden Wiese ein Storch im Steigflug entgegen. Der war ca. 10 Meter vor mir abgehoben und sauste auf Kopfhöhe ca. 3 Meter neben mir vorbei. Da Störche im allgemeinen bei Wind von vorne starten, habe ich wohl Rückenwind 🙂 Habe unterwegs noch weitere Störche gesehen. Das gibts bei uns ja leider eher nicht 🙁

Interessant war unterwegs auch der Planetenweg. So habe ich unser gesamtes Sonnensystem in recht kurzer Zeit durchradelt 🙂

Habe bei der Sonne glatt meinen Rucksack vergessen 🙁 Habs aber schon nach 10 Metern gemerkt 🙂 Übrigens habe ich genau hier bei der Sonne ein paar Regentropfen abbekommen. War aber nur wenig und sollten – welch Dusel – die letzten heute gewesen sein.

Die Radwege heute waren überwiegend ganz ok bis gut. Es gab nur wenige kürzere Ausnahmen.

Um 8:30 Uhr habe ich in Pretzin meinen zweiten Kaffee heute zu mir genommen. Es war in einem kleinen „Tante Emma“-Laden („Stop Shop“) wo man so alles notwendige bekommen kann:

  • Lebensmittel
  • Backwaren
  • Imbiss
  • Zeitschriften
  • Getränke usw.

Das Wetter wurde zum Nachmittag immer schöner – und wärmer 🙂

In Breitenhagen musste ich die Elbseite wechseln:

Die Fähre läuft an einer quer in der Elbe liegende Kette.
Ich war der einzige Passagier 🙂

Und weiter Richtung Dessau:

Am Nachmittag nochmals Kaffee, diesmal mit Kuchen 🙂

Dessau schon in Reichweite.

Und schon da:

Bauhausmuseum in Dessau:

Bin kreuz und quer durch die Stadt gefahren. Elberadweg war hier sehr schlecht bzw. gar nicht ausgeschildert. Aber irgendwann habe ich ihn hinter Dessau auch wieder gefunden 🙂

Kurz vor Coswig musste ich nochmals die Elbseite wechseln. Dort war ein Hotel, ziemlich einsam in der Landschaft und ich habe mit dem Gedanken gespielt, mich dort einzumieten. 130,- Euro das Zimmer fand ich dann aber doch etwas überzogen 🙁

Also nichts wie auf die Fähre und weiter.

Ich war schon wieder der einzige Fährpassagier 🙂

So langsam musste ich mir eine Unterkunft suchen. Ca. 5 km von Coswig entfernt habe ich einen Campingplatz ausgemacht, den ich jetzt zielstrebig ansteuerte.

Diesmal kostet mich der Platz 12,50 Euro, einschließlich Duschen.

Zeltaufbau ging wieder ruck zuck. Ich komme zunehmend mehr in Übung.

Geduscht bin ich auch schon und warte in der Campinggaststätte auf leckeres Essen. Mal sehn, was es gibt.

Soweit mal für heute. Sitze jetzt lange genug am Computer und es wird Zeit für Entspannung und Relaxen 🙂

Liebe Grüße Euch allen,

Lothar

Dienstag, 23. Juli: Erfurt – Magdeburg – Schönebeck

Ich bin heute schon um 5:45 Uhr aufgewacht ! War gestern aber nach der stressigen Zugfahrt auch ziemlich müde und bald im Bett. Da ich nicht mehr einschlafen konnte, begann ich schon um 6 Uhr mit den Vorbereitungen zur Weiterreise:

  1. Duschen
  2. Gepäck aufräumen und verstauen
  3. Schlafsack und Isomatte verpackt (die Isomatte ist nicht mehr dicht. Habe gestern noch versucht, sie mit dem Fahrradflickzeug zu kleben, hat aber nicht geholfen. Ich behalte sie trotzdem bis zum Ende der Tour, da sie auch mit offenem Ventil noch komfortabler ist als nur auf dem Zeltbboden zu liegen)
  4. Zelt abgebaut und verpackt
  5. Fahrrad aufgesattelt.

Um 7:15 Uhr war ich dann schon abfahrbereit im Campingplatzrestaurant, das aber erst um 8 Uhr öffnet.

Der Platzwart war aber schon da und hat mir einen Morgenkaffee spendiert 🙂 Um 10 vor 8 konnte ich dann die Abrechnung machen und den Schlüssel für die Sanitärräume zurückgeben. Die Übernachtung hat mich mit Duschen, Zelt und 1 Person 13,50 Euro gekostet. An ähnlichen Zeltplätzen habe ich vor einiger Zeit noch 4-7 Euro bezahlt ! 🙁

Um 8 Uhr konnte ich dann auf den Rückweg zum Bahnhof Erfurt starten. In der Hoffnung, dass dort dann auch die Züge nach Magdeburg nicht ausfallen!

Campingplatz zum Bahnhof Erfurt: 11,9 km

Um 8:40 Uhr war ich schließlich am Bahnhof und tatsächlich stand auch schon ein Zug nach Magdeburg bereit. Ausnahmsweise war der Zug mal nicht überfüllt, so dass ich einen recht guten Platz bekam (mit Steckdose, an der ich mein elektronisches Equipment aufladen konnte 🙂 )

Die Fahrradplätze waren aber vollständig belegt. Im übrigen ist die Fahrradmitnahme hier in Sachsen-Anhalt kostenlos!

Der Zug ging tatsächlich pünktlich um 9:10 Uhr ab und kam nach gut 2 1/2 Stunden mit gerade mal 2 Minuten Verspätung in Magdeburg an! Unglaublich 🙂

Hauptbahnhof Magdeburg

Jetzt konnte es endlich per Pedes auf dem Elberadweg los gehen. An der Elbe war ich ruck zuck und fuhr Flußaufwärts in Richtung Schönebeck (heutiges Tagesziel). Die Wege waren von sehr unterschiedlicher Qualität. Teilweise wüstes Kopfsteinpflaster, teilweise Fahrbahnen wie auf der Autobahn und aber auch unbefestigte Wege, die aber schön zu fahren waren.

… da geht´s lang 🙂
Die Fernsicht ist ganz ok 🙂
Und jetzt ? Blöde, wenn beide Alternativen einfach aufhören ! 🙁 Kein Hinweisschild 🙁

Aber ca. 30 Meter vorher war noch eine dritte Alternative 🙂

Und schon kommt Schönebeck in Sicht:

Für heute Nachmittag sind Gewitter angesagt. Da es die nächsten Tage trocken bleibt, gönne ich mir heute ein günstiges Hotel im Industriegebiet Schönebeck. Das Wetter verheißt nichts Gutes!

Zwischenzeitlich hat es auch schon leicht geregnet und in der Ferne gedonnert 🙁 Ich bin im Trockenen gut aufgehoben 🙂

So habe ich heute mal nur eine bescheidene Strecke des Elberadwegs geschafft. Es waren gerade mal 25 km.

Laut Vorhersage ist morgen früh um 3 Uhr Schluss mit Regen und Gewitter. Ich freue mich schon, dann meinen ersten kompletten Fahrradtag zu absolvieren. Mal sehn, wie weit ich komme. Habe es ja nicht eilig und bin auch nicht auf der Flucht 🙂

Euch noch einen schönen Abend, viele Grüße aus Schönebeck und bleibt gesund

Lothar

Elberadweg 2024 – Magdeburg nach Bad Schandau

Montag, 22. Juli 2023: Jetzt geht´s los!

Den Elberadweg bin ich vor 3 Jahren ab Hamburg stromaufwärts gefahren. Seinerzeit musste ich bei Magdeburg aufgeben, weil das Wetter richtig mies wurde. Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, das letzte Stück bis zur tschechischen Grenze zu vervollständigen.

Also habe ich gestern alles gepackt und schon mal auf dem Fahrrad verstaut:

Heute morgen, gerade als ich mit dem Rad zum Bahnhof in Endersbach starten wollte, ging es richtig los mit Regen. Es kam ein richtiger Guss vom Himmel, bei dem man keine Katze vors Haus jagt 🙁 Nach ca. 1 Stunde, um 9:42 Uhr, gab es aber eine Regenpause, die ich sofort nutzen konnte, um flott von Aichelberg zur S-Bahn nach Endersbach zu düsen 🙂

Jetzt geht´s los !
5,7 km

Die S-Bahn nach Stuttgart kam tatsächlich pünktlich und am Stuttgarter Hauptbahnhof hatte ich diesmal nicht so viel Stress mit dem Transfer zu den Fernzügen, da ich die Strecke ja fahren konnte 🙂

Tatsächlich kam auch mein Zug für die erste Etappe bis Würzburg pünktlich in Stuttgart an und fuhr pünktlich dort ab !!! Ich hatte einen entspannten Platz und verbrachte die meiste Zeit mit Lesen.

Ganz anders im Anschlusszug von Würzburg nach Erfurt! Trotz 10-minütiger Verspätung und ca. 15 Minuten Wartezeit an den Aufzügen konnte ich den Anschlusszug nach Erfurt gut erreichen. Ich hatte ja 40 Minuten Umsteigezeit 🙂 Der Zug war fast leer und mein Rad war das einzige im Zugabteil. Leider nur 1 Station bis Schweinfurt. Der Zugbegleiter hat mir eröffnet, dass ich im falschen Wagen bin. Der wird kurz nach Schweinfurt abgekoppelt und fährt in eine andere Richtung weiter. Ich musste also umsteigen. Mein Rad und ich haben gerade noch so in den hinteren Wagen reingepasst. Dann war der aber knallevoll !! Über 2 Stunden musste ich mit meinem Fahrrad balancieren, immer wieder verrücken und war in Erfurt reichlich geschafft 🙁

Hier hat mir die Bahn dann den Rest gegeben 🙁 Die Anschlusszüge nach Magdeburg sind ausgefallen. Wie kann´s auch anders sein. Es wäre seit über 15 Jahre tatsächlich das erste mal gewesen, dass mir eine Zugreise ohne Probleme gelingt 🙁

So habe ich mich entschlossen, heute nicht mehr weiterzureisen sondern hier in Erfurt einen Campingplatz zu suchen. Hab ich auch gefunden. Mit netter Gastronomie.

11,4 km vom Hauptbahnhof Erfurt zum Campingplatz
Und schon steht mein Zuhause, schön am See gelegen 🙂

Morgen werde ich nochmals versuchen, mit der Bahn nach Magdeburg zu kommen. Man darf die Hoffnung ja nie aufgeben 🙂

Hier noch eine Aufnahme von meinem „Arbeitsplatz“ in der Campinggaststätte. Es geht mir gut und das Wetter passt. Was will man mehr 🙂

Soweit mal für heute. Werde jetzt noch ein bisschen lesen und mich dann rechtzeitig auf´s Ohr legen.

Bis morgen, ganz liebe Grüße an alle aus Erfurt

Lothar

Heimreise am 28./29.8.2022

Eine Zugfahrt, die ist lustig ! Ha, ha …

Nachdem ich ja schon auf der Fahrt nach Wilhelmshaven diverse Unannehmlichkeiten auszuhalten hatte (Zugausfall, überfüllte Bahn usw.), war auch die Rückfahrt von Flensburg nach Hause ein echtes Abenteuer.

Los ging es um 17:15 Uhr in Flensburg nach Hamburg. Das war noch ok, der Zug zwar gut gefüllt aber noch nicht hoffnungslos überfüllt. Im Zug habe ich noch sämtliche Zugfernverbindungen von Hamburg und von Rostock nach Stuttgart für die nächsten 3 Tage gecheckt. Es war kein freier Fahrradplatz mehr zu bekommen 🙁

Nach gut 2 Stunden Fahrt bin ich pünktlich um 19:17 Uhr in Hamburg angekommen 🙂 Mit einer Stunde und 4 Minuten Umsteigezeit war es auch kein Problem, den Anschlusszug um 20:21 Uhr in Hamburg auf anderem Gleis zu erreichen. Dank eines netten Helfers konnten wir mein Fahrrad mit dem ganzen Gepäck auch über dieTreppe zum Bahnsteig wuchten (Aufzug an dem Gleis war ausgefallen). Ich kam auch mit meinem Fahrrad rein und startete so um 20:21 Uhr in einem schon erheblich überfüllten Zug nach Schwerin.

Unterwegs hat mir noch ein Mitreisender den Tipp gegeben, schon in Schwerin-Süd auszusteigen, da mein Anschlusszug nach Wittenberge dort ebenfalls hält und ich so die Umsteigezeit (Schwerin: 13 Minuten) deutlich verlängern kann. Das hat auch mal gut geklappt. Mit dem Fahrrad konnte ich mich aber gerade noch so in den Zug quetschen. Um ein Haar hätte ich nicht mehr reingepasst.

Auch in Wittenberge habe ich trotz der knappen 9 Minuten Umsteigezeit den Anschlusszug nach Magdeburg noch erreicht und konnte mich um 23:07 Uhr auch in den noch rein quetschen.

In Magdeburg kam ich um 0:33 Uhr an. Weitergehen sollte es gut 3 1/2 Stunden später um 4:14 Uhr. Was tun solange? Siri hat mir in 2 km Entfernung vom Bahnhof eine 24 Stunden geöffnete Tankstelle ausgewiesen. Ich also mit dem Fahrrad dort hin und mich mit Kaffee und Multivitaminsaft versorgt 🙂

Zurück am Bahnhof habe ich mein Buch fertig gelesen (Fitzek: Fische, die auf Bäume klettern). Wie nicht anders zu erwarten, war der Anschlusszug zu dieser frühen Uhrzeit noch nicht so voll besetzt, so dass ich mit meinem Fahrrad unüblich viel Platz hatte 🙂

Eine Stunde später, um 5:14 Uhr, war ich in Halle, von wo aus es um 5:57 Uhr weiter ging nach Naumburg. Umsteigezeit in Halle: 43 Minuten – kein Problem. Im Zug nach Naumburg wieder kaum Platz. Mein Fahrrad nach „schwerem Kampf“ gerade noch so in den Zug reinbekommen.

Nach Naumburg waren es 33 Minuten Fahrtzeit. Ankunft dort um 6:30 Uhr, Umsteigen in 5 Minuten für die Weiterfahrt nach Nürnberg! Hat tatsächlich geklappt, da der Anschlusszug direkt am Nebengleis abfuhr.

Der Zug nach Nürnberg war nun aber völlig überfüllt. Ich musste mein gesamtes Gepäck vom Fahrrad abnehmen, damit es überhaupt noch reingepasst hat. Wir Radler hatten schon befürchtet, dass wir bei Kontrolle wieder aus dem Zug raus müssten. Kontrolle kam aber keine. Wäre gar nicht durchgekommen 🙂 So war ich über 3 1/2 Stunden in dem Zug „eingepfercht“ und konnte mich kaum rühren. Es war eine Tortur 🙁 Aber auch die Zeit geht mal vorüber und ich war froh, als ich endlich in Nürnberg mit 6 Minuten Verspätung aussteigen konnte. Wegen der Verspätung hat sich meine Umsteigezeit aber auf 14 Minuten verkürzt. Und das mit einem Gleiswechsel von 4 nach Gleis 18! Mit Aufzug fahren! Das hat nicht gereicht 🙁 Also nochmals 2 Stunden extra Wartezeit in Nürnberg 🙁

Abfahrt nach Waiblingen deshalb erst um 12:38 Uhr. Auch der Zug war gut befüllt. Glücklicherweise nicht so stark wie der Zug nach Nürnberg! Ankunft Waiblingen war um 14:57 Uhr, 6 Minuten verspätet.

Jetzt wäre noch Umsteigen nach Endersbach angesagt gewesen. Meine liebe Moni hat mir das aber erspart und mich in Waiblingen am Bahnhof abgeholt. Ich war zwischenzeitlich auch fix und alle 🙂 Aber glücklich, doch noch zu Hause angekommen zu sein 🙂

Bei der Ankunft in Waiblingen war ich insgesamt ab Flensburg ca. 21 Stunden 45 Minuten unterwegs. Reine Fahrtzeit waren davon ca. 13 Stunden, 20 Minuten.

In der Zeit bin ich 7 mal umgestiegen und habe in mehr als 120 Bahnhöfen gehalten. Es war kein Spaß 🙁

Zukünftig werde ich mich nach alternativen Transportmöglichkeiten umschauen (z.B. Flix-Bus …), bis die Bahn besser funktioniert und vielleicht auch irgendwann einmal Kundenbedürfnisse bei der Planung und Ausgestaltung des Zugverkehrs mit berücksichtigt. Ich finde es furchtbar, dass in den Fernverkehrszügen noch immer nur ein Bruchteil der Fahrradfahrer mitgenommen werden kann und dass z.B. über die DB-App noch immer keine Fahrradplätze gebucht werden können!

28.8.2022 – Dagebüll nach Flensburg

Abschluss meiner Tour. Ich habe Flensburg erreicht! Nach 106 km in 6 Stunden 28 Minuten Fahrtzeit bin ich am Bahnhof Flensburg angekommen.

Ich hatte mir überlegt, hier in Flensburg eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen und morgen eventuell noch eine Tagestour nach Kiel anzuhängen. Die Strecke bin ich aber schon gefahren und ich habe vor allem festgestellt, dass sämtliche Fernzüge – auch morgen – keine Fahrräder mehr mitnehmen. Fahrradplätze ausgebucht !!! Tolle Bahn 🙁 Zudem habe ich auch schon ein wenig Heimweh nach meiner Moni!

Da ich auch in den kommenden Tagen nicht mehr damit rechnen kann, einen brauchbaren Fernzug einschließlich Fahrradmitnahme zu bekommen, habe ich mich entschlossen, mich schon jetzt auf den Heimweg zu machen. Da kann ich mir das Hotel / die Pension sparen, wenn ich sowieso 1 1/2 Tage für die Rückreise benötige. So sitze ich jetzt schon (17:00 Uhr) im Regionalzug nach Hamburg, um die erste Teilstrecke zu absolvieren. Mit Glück werde ich morgen um 13 Uhr in Stuttgart sein.

Doch jetzt noch zu meiner Radtour heute.

Ich habe gut geschlafen. Die Pension war im Ortskern Dagebüll gelegen und ich hatte ja eine tolle Terasse und drumherum bereits dänisches Design.

Um 7 Uhr saß ich bereits beim Frühstück in dem Hotel in Dagebüll, an das meine Pension angeschlossen war. Nach reichlich Frühstück mit Ei, Speck, Honig, Brötchen, Met und Joghurt habe ich mich im 07:30 Uhr auf den Weg in Richtung Niebüll gemacht. Die Strecke war immer noch ziemlich monoton und die „Wegelagerer“ waren auch wieder da 🙂

Bereits um 8 Uhr habe ich mich nach 5,5 km gegen den Wind von der Nordsee verabschiedet. Ab hier ging es nun vorwiegend landeinwärts.

In Niebüll war nun auch erstmals Toender in Dänemark ausgeschildert. Bis dorthin hatte ich mit Rücken-, Seiten- und auch Gegenwind zu rechnen. Ab Toender sollte es überwiegend von hinten blasen 🙂

Die Strecke wurde nun auch zunehmend abwechslungsreicher.

Um 11:20 Uhr habe ich die Grenze nach Dänemark passiert. Kaum war ich am Grenzpfosten vorbei, hat es angefangen zu regnen 🙁 Zum Glück nur für ca. 10 Minuten leicht, so dass ich kaum recht nass geworden bin :-).

Zwischenzeitlich hatte ich schon 46 km auf dem Tacho. Hochgerechnet würde ich wohl über 100 km in Flensburg drauf haben 🙂

In Toender habe ich mich erst mal ordentlich verfahren, dann aber mit Hilfe des Handy-Navys wieder auf den richtigen Weg gefunden.

Viel Aufregendes gibt es von der Streckenführung in Dänemark nicht zu berichten! Viele gerade Strecken, bei denen man das Ende kaum sieht. Aber gute Straßenbeläge und vor allem: RÜCKENWIND 🙂

So war ich recht flux bei Flensburg wieder über die Grenze nach Deutschland zurückgekehrt.

Jetzt steht mir noch eine abenteuerliche Heimreise bevor. Ich werde Euch morgen davon berichten. Macht Euch schon auf Chaos bereit 🙂

Also, habt noch einen schönen Abend, bis bald

Lolle

27.8.2022 – Husum nach Dagebüll – eine Tortur

Um 8:20 Uhr war ich startklar und noch voller Optimismus, heute möglicherweise die Dänische Grenze im Norden zu erreichen.

Zunächst führte die Strecke überwiegend am Deich entlang bis Schobüll. Annähernd die gesamte Strecke frontal gegen den Wind. Ich hatte es gestern Abend ja schon befürchtet 🙁

Die Wegelagerer waren natürlich auch wieder da. Diesmal ging es ihnen aber an’s Fell 🙂

Um 9:20 Uhr hatte ich Schobüll erreicht. Tatsächlich hatte eine Strandbude geöffnet, wo ich einen Kaffee und einen superguten Apfelkuchen ergattern konnte 🙂

Und weiter ging es. Was soll ich sagen? Direkt gegen Windstärke 6 (hatte zugenommen) ungeschützt am Deich entlang 🙁

Nach 47 km gegen den Wind mit meist nur zwischen 8 und 11 km/h sind es noch 12 km bis Dagebüll (mein Mindestziel heute) und Hansa Rostock liegt gerade geben den Karlsruher SC mit 1:0 hinten 🙁 Der Wind pfeift mir permanent in den Ohren. Ich würde wahrscheinlich nicht mal das Handy klingeln hören.

Dann kommt auch noch eine Deichbaustelle, die nicht ausgeschildert war (zumindest nicht so, dass ich sie gesehen hätte; Absperrung: Fehlanzeige).

Ich muss zurück und die Strecke auf der Landstraße gegen den Wind wiederholen 🙁 und Hansa liegt jetzt schon 2:0 gegen den KSC hinten 🙁 Heute läuft aber so einiges daneben 🙂

Um 14:10 Uhr mache ich eine Pause am Hafen Schüttsiel. Es gibt dort keinen Kiosk oder ähnliches! 1 Hotelrestaurant hat geschlossene Gesellschaft. So langsam scheine ich an den Außenrand der Zivilisation zu kommen 🙂 Also Mittagessen = 1 Apfel von gestern 🙂 Auf dem Tacho stehen jetzt 51,7 km.

Noch 8 km bis Dagebüll. Ich kann euch sagen, die waren echt grausam! Der Wind wurde so stark, dass ich tatsächlich zwischendurch mal 500 Meter geschoben habe 🙁 Aber ich habe es doch nach insgesamt 60,5 km geschafft. In Dagebüll war auch gleich ein Imbiss und mit Heißhunger habe ich dort ein hervorragendes Bismark-Heringsbrötchen verschlungen 🙂

Den Campingplatz, der auf meiner Karte eingezeichnet war, gibt es nicht mehr oder hat es noch nie gegeben. Der nächste Campingplatz laut Google liegt schon in Dänemark. Soweit möchte ich heute aber nicht mehr fahren. Eigentlich möchte ich heute gar nicht mehr fahren 🙂

Der Imbisswirt konnte helfen. Er hat kurze zweimal telefoniert und schon hatte ich eine Pension im Ort für die kommende Nacht. 80 Euro mit Frühstück. Mir egal! Hätte jeden Preis bezahlt 🙂

Ist doch schnuckelig, nicht wahr? Und das ist meine Terasse:

Die Häuser im Hintergrund sehen schon ganz schön dänisch aus!

Soweit mein Bericht von heute. Jetzt noch die Fahrtstrecke:

60,5 km in 5 Stunden 3 Minuten Fahrzeit

Ich geh jetzt nochmals zu dem Imbiss und werde mir was leckeres einwerfen. Hansa hat übrigens 2:0 verloren 🙁 Schade!

Liebe Grüße euch allen und bis morgen

Lolle