Kalimera zusammen. Gestern, am 3. Mai, mussten wir ja noch Restarbeiten an Waldemars altem Trimaran ausführen.
Er steht bei Mitikas an einem Lagerplatz von Thakis (dem Bekannten Griechen von Waldemar). Wir haben dort alles vollends ausgeräumt und innen groß Reine gemacht. Soweit sind wir jetzt fertig geworden. Am 18. Mai kommt der Käufer und wir werden die Yacht mit ihm gemeinsam aufbauen.
Ansonsten haben wir gestern auch mal richtig gefaulenzt 🙂 Der Wind war sowieso zu stark und böig.
Am späten Nachmittag war ich noch schwimmen. Konnte aber nur knapp 5 Minuten aushalten. Das Wasser war doch ziemlich kalt. Vermutlich zu starker Wasseraustausch am Strand wegen des Windes.
In der vergangenen Nacht sind Sturmböen durchgezogen, Gegen morgens war Gewitter und Regen.
Abends waren wir noch lecker Fisch essen. Hier in Griechenland ist morgen Ostern und es gab gestern in keiner Gaststätte Fleisch! Freitag!
Auch für heute sind Sturmböen vorhergesagt, so dass wir möglicherweise erst morgen auslaufen werden. Dann sind wir aber sicherlich nicht mehr zu bremsen 🙂
Ich zeige euch mal meine „Wohnung“ hier in Griechenland.
Stehhöhe ist hier keine, aber reichlich Platz zum liegen. Es ist ganz kuschelig 🙂
Oben ist meine Ein- und Ausstiegsluke.
Soweit mal für heute. Ich melde mich wieder. Im Moment scheint die Sonne und es regnet in Strömen ! Unglaublich. Wir hoffen auf schnelle Wetterbesserung.
Gestern haben wir an der zum Verkauf stehenden „Agapi“ von Waldemar gearbeitet. Es waren noch Reparaturen am Ruder und an der Wasserpumpe erforderlich. Die konnten wir gemeinsam erfolgreich bewerkstelligen.
Danach war das Ausräumen des Trimarans zur Vorbereitung der Übergabe an den neuen Eigner angesagt. Dazu habe ich zwei Nachrichten. Die Schlechte: Wir sind nicht fertig geworden und müssen heute noch einen Tag anhängen 🙁 Die Gute: Wir haben 3 Müllsäcke mit allerhand Schnickschnack endgültig entsorgt 🙂
Wir hatten schönes Wetter und abends wurden wir sanft von den Wellen in den Schlaf geschaukelt.
Jetzt ist der 3. Mai, morgends 07:30 Uhr (bei euch ist es erst 06:30 Uhr) und ich sitze bei meinem zweiten Cappuccino in unserer Lieblingstaverne und schreibe diesen Bericht.
Wenn ich nach vorne schaue, sehe ich dieses Bild:
Also, heute nochmals an Waldemars altem Trimaran räumen und arbeiten, dann geht es aber los mit Segeln. Wir hoffen, dass dann auch die Wetterstörungen durch sind.
Wünsche Euch allen schon jetzt ein schönes Wochenende.
Heute steht die Vorbereitung des Trimaran an. Also große Bastelstunde 🙂
Da ist einiges zu tun, bis die Yacht eine solche ist und zu Wasser gehen kann.
Am Anstrengendsten ist das Aufstellen des Großmastes. Das erfolgt noch an Land, wo nach umfangreichen Vorbereitungen der Mast letztendlich mit der Trailerwinsch aufgestellt wird. Schwerstarbeit ! Ich habe mal wieder ausgesehen, als ob ich gerade aus dem Wasser gezogen wäre 🙂 Aber es hat alles gut geklappt.
Thakis hat die Agapi Mas (griechisch und heißt so etwa „große Liebe“) an den Haken genommen und neben seinem Lastkahn ins Wasser gesetzt.
Der Motor ist glatt aufs erste Mal angesprungen ! Waldemar hat die Agapi mas mit angeklappten Auslegern vorsichtig zum Steg in die Marina gefahren und dort haben wir die Restarbeiten erledigt. Z.B. die Ausleger ausgefahren.
Und so sieht dann die Yacht seeklar aus:
Ein echter Hingucker 🙂
Nachdem wir unsere Kajüten bezogen haben (ich in der Achterkabine, Waldemar im Mittelschiff) war Duschen auf dem Programm. Ich konnte es mir nicht verkneifen, noch eine Schwimmrunde im Mittelmeer zu absolvieren. Das Wasser ist zwar schon noch etwas kühl, aber es war klasse und so habe ich meine Körpertemperatur wieder auf Normalwärme bringen können 🙂
Morgen, am 2. Mai, haben wir noch einige Aufgaben zu erledigen, bevor wir dann „in See stechen“. Der alte Trimaran von Waldemar steht noch in der Schiffshalle und wir wollen noch einige kleinere Arbeiten für den neuen Eigner daran erledigen. Der kommt am 18. Mai um die Yacht zu übernehmen.
Wir haben Abends noch fein in Mitikas gegessen und sind dann schon sehr „bettreif“ in die Kojen gefallen.
Das Wetter hier ist sehr angenehm. Mittags meist über 25 Grad. Noch nicht die große Hitze aber sehr angenehm. Nachts hat es allerdings geregnet. Kleine Wetterstörungen sind auch für die nächsten 2 Tage angesagt, aber nichts, was uns beunruhigen kann 🙂
Nach ca. 840 km sind wir gut in Ancona angekommen und mussten noch 4 Stunden warten, bis wir auf die Fähre konnten.
Erst nachdem alles bis auf einen Omnibus und wir verladen war, wurden wir auf die Rampe eingewiesen. Klasse ! Da kommen wir auch gleich in Igoumenitsa als erste raus 🙂 und müssen nicht allzu sehr mit dem langen Trailer rangieren.
Schon durch die Nacht unterwegs nach Griechenland. Wir haben eine 2er-Außenkabine und schlafen die Nacht durch.
Am Morgen einen Kaffee auf der „Promenade“. Es geht uns gut 🙂
Gegen 18 Uhr Ortszeit (zu Hause + 1 Stunde) kommt Igoumenitsa in Sicht. Anlegezeit: 18:30 Uhr. Eine halbe Stunde verspätet. Wir waren 22 1/2 Stunden auf der Fähre unterwegs.
Jetzt noch gut 140 km von Igoumenitsa nach Mitika.
Dort sind wir nun nach knapp 1.000 km und 2 Tagen Reisezeit um 21:40 Uhr gut angekommen 🙂
In unserer kleinen Hafenkneipe machte uns der Wirt noch eine leckere Pizza. Anschließend ging es ab in den VW-Bus und in die Koje, wo wir wieder gut geschlafen haben.
Jetzt ist Mittwochmorgen. Wir sitzen wieder in unserer Hafentaverne. Vor uns Cappucino und warme Schoko Croissants. Es geht uns sehr gut 🙂
Nachher ist „Bastelstunde“. Wir bereiten die Agapi mas (Waldemars Trimaran) für unsere Törns vor. Erst Mast stellen und anschließend, gegen 12 Uhr, kommt Thakis (Bekannter von Waldemar) und der Trimaran wird mit Kran ins Wasser gesetzt. Hoffentlich klappt alles 🙂
Bis demnächst wieder, liebe Grüße aus dem sonnigen Griechenland
Heute geht es endlich los! Mit Waldemars neuem Trimaran nach Griechenland.
Nach etlichen Vorarbeiten wie Abholung des Trimarans in Glücksburg an der dänischen Grenze, Rumpf polieren und noch diversen Kleinarbeiten in Nimburg bei Freiburg (Monika hat auch fleißig mitgeholfen) haben wir den Trimaran am vergangenen Mittwoch noch startklar gemacht.
Heute, Sonntag, fahre ich mit dem Zug nach Freiburg.
Wie üblich war die Zugfahrt schon das erste Abenteuer 🙁
Nach Verabschiedung von Monika am Bahnhof Endersbach hatte die S2 zum Stuttgarter Hauptbahnhof schon Verspätung. In Stuttgart konnte ich den Zug nach Karlsruhe eigentlich nicht mehr erreichen. Von der S-Bahn-Station zu den Fernzügen geht es einmal mit Gepäck zu Fuß fast um den gesamten Bahnhof zu den Ferngleisen. Ich habs versucht! Tatsächlich hatte der Zug nach Karlsruhe so viel Verspätung, dass ich den gerade noch erreichen konnte!
Ich habe dann aber ausgesehen, als ob ich gerade aus dem Schwimmbad gezogen worden wäre. Ein netter Zugbegleiter hat mich gefragt, ob bei mir alles klar sei. Ich habe ausgesehen wie kurz vor dem Herzinfarkt 🙁
Er hat sich sofort um mich gekümmert, mir ein frisches Geschirrtuch zum Abtrocknen gebracht und einen halben Liter Wasser spendiert 🙂
Das war ja rührend und hat meinen Zorn einigermaßen besänftigt. Vor dem Umstieg in Karlsruhe in den ICE Richtung Freiburg hat er mich dann auch noch verpflegt:
Da der Anschlusszug nach Freiburg zuverlässig auch Verspätung hatte, war der Umstieg in Karlsruhe diesmal streßfrei 🙂
Ich bin dann eine viertel Stunde zu spät in Freiburg angekommen. War aber kein Problem. Nur noch mit der Straßenbahn Linie 1 etwa 20 Minuten durch die Innenstadt und schon war ich bei Waldemar.
Nach einem superguten Abendessen mit Grillwürsten und Nudelsalat ging es dann los nach Nimburg, Trailer anhängen und von da schnurstracks in südlicher Richtung durch die Schweiz nach Italien.
Abfahrt in FreiburgNach dem ersten Frühstückskaffee mit Hörnchen in Italien geht es weiter Richtung Ancona.
An der ersten italienischen Raststätte haben wir uns entschlossen, eine Mütze Schlaf zu uns zu nehmen. Waldemar hat unten geschlafen, ich oben im ausgeklappten Dach. Hat bestens funktioniert 🙂
So gegen 15 Uhr am Montagnachmittag sind wir nun in Ancona am Fährhafen eingetroffen. Die Fähre geht um 19:30 Uhr und wir freuen uns schon auf Griechenland.
Einen ersten Frappé habe ich mir schon mal gegönnt. Hier in Italien schmeckt der noch nicht ganz so gut wie in Griechenland ist aber doch schon recht gut genießbar.
Nach unserem Badestop in der Papagayobucht sind wir noch kurz „ums Eck“ motort und in die Marina Rubicon eingelaufen. Nach einem Stop an der Tankstelle, an der wir alles wieder ordentlich aufgetankt haben, sind wir direkt zum Anlegesteg geschippert, der für die Emotion und „unsere“ Inspiration reserviert war. Unser letztes Anlegemanöver hat natürlich wiederum hervorragend geklappt 🙂
Damit hatten wir unser Reiseziel endgültig erreicht 🙁
Jetzt habe ich noch eine Nacht auf der Inspiration. Für die kommenden 3 Tage bis zu meinem Rückflug habe ich mir ein kleines Appartement und einen Mietwagen reserviert.
Eigentlich hätte ich ja schon am Samstag zurückfliegen können, wenn ich nicht sicherheitshalber umgebucht hätte. So habe ich aber immerhin noch 3 Tage in Sonne und Wärme hinzugewonnen, die ich ebenfalls sehr genießen werde.
Der Törn von Almeria nach Lanzarote war ein großes Abenteuer! Delfine, Wasserschildkröte, fliegende Fische und nicht zuletzt auch der geangelte Speerfisch haben für Glücksmomente gesorgt, die ich nicht mehr vergessen werde. Aber auch der abgewetterte Sturm in Barbate war ein Erlebnis! Nicht zu vergessen auch unser englischer Tag mit dem Besuch der Felsen in Gibraltar und dem Kontakt mit den dort lebenden Affen war ein einmaliges Erlebnis. Die schönen Sonnenauf- und Sonnenuntergänge draußen auf dem Atlantik haben sich mir ebenfalls tief ins Gedächtnis eingeprägt. Ganz besonders möchte ich mich bei unserem Skipper Jörg bedanken, der nicht nur ein guter Schiffsführer war sondern zudem noch ein Gourmet-Koch allererster Güte. Kann ich nur weiter empfehlen! Bin schon gespannt, was zu Hause meine Waage sagt 🙂 Das alles war eingerahmt von einer tollen Crew, die auf dem Atlantik ohne Kontakt zur Außenwelt zu meiner großen Familie wurde. Danke an Sonja, Ruth, Silvano und Dieter für die schöne gemeinsame Zeit und die Kameradschaft während des Törns!
Samstag, 28.10.2023
Dieter und ich sind mit dem Taxi zum Airport gefahren. Dort habe ich mir das reservierte Mietfahrzeug abgeholt und damit Dieter noch zu seiner Unterkunft in Teguise gefahren. Mein Appartement in Arrieta war etwas schwer zu finden, hat aber letztendlich doch geklappt.
Ich wohne im 1. Stock
Nach dem Einchecken hat es mich an „meine alte Wirkungsstätte“ als Drachenflieger gezogen: die Famara-Klippen.
An den Klippen bin ich oft geflogen. Das waren mit meine schönsten Drachenflüge !
Die Taverne, in der ich nach meinen Landungen am Strand gerne eingekehrt bin, gibt es noch unverändert. Da muss ich doch in Gedenken an die damalige schöne Zeit gleich mal Pimentos und Papas zu Cafè con ledge bestellen 🙂
So, das war es zu diesem Abenteuer im Lolleblog. Mein letzter Bericht. Ich werde die Zeit bis Dienstag zum Baden und Insel-Sightseeing nutzen und es mir noch gut gehen lassen.
Ganz liebe Grüße aus Lanzarote. Schön, dass ihr hier reingeschaut habt.
Montag, 23.10.2023, gegen 17 Uhr. Wir fahren los !
Der Wind hat nachgelassen. Wir haben zwar noch hohe Wellen, gehen aber davon aus, dass diese zunehmend flacher werden. Nach Segeln sieht es noch nicht aus aber wir sind optimistisch, dass wir ab ca. der halben Strecke passenden Wind haben werden und die Segel setzen können. Es bleibt uns also zunächst nichts anderes übrig, als zu motoren.
Bis Lanzarote sind es ca. 600 sm (gut 1.100 km). Wenn es gut läuft, kommen wir eventuell noch am Freitag dort an. Ich habe meinen Rückflug nach Hause ja aber vorsorglich auf Dienstag verschoben. Sonja, Ruth und Silvano von unserer Crew fliegen erst am Sonntag zurück. Dieter bleibt noch länger auf Lanzarote.
Um 17 Uhr machen wir die Leinen los und laufen aus der Marina von Barbate aus.
Zunächst übernimmt unser Skipper Jörg das Steuer.
Tschüss Barbate:
Zum ersten Mal geht es auf dem Atlantik in die Nacht hinein:
Um 21 Uhr bin ich in meine Koje gegangen und habe bis 0:30 Uhr schlafen können. Ich war mit Silvano für die erste Nachtwache von 2 Uhr bis 6 Uhr eingeteilt. Wir beide haben uns mit Steuern abgewechselt. Ich von 2 bis 3 und von 4 bis 5, Silvano hat von 3 bis 4 und von 5 bis 6 das Steuer übernommen. Wir hatten kurze und hohe Wellen, so dass wir ständig wachsam und konzentriert sein mussten, um die Wellen richtig anzusteuern, damit das Schiff dahinter nicht gleich gegen die nächste Welle kracht.
So richtig dunkel wird es bei zunehmendem Mond nie.
Ruth hat uns um 6 Uhr abgelöst. Sie hatte die Schicht von 6 bis 8, die jeweils alleine abzuarbeiten war. Ich war noch so aufgekratzt, dass ich nicht gleich schlagen konnte und ihr noch Gesellschaft geleistet habe. Kurz vor 7 Uhr habe ich sie nochmals für 10 Minuten abgelöst, da sie ihren Magen erleichtern musste (nach achtern mit dem Wind 🙂 ). Die Arme, es ging ihr aber danach wieder besser 🙂
Dienstag, 24.10.2023
Wir hatten den ganzen Tag Wind von vorne und fuhren weiter unter Motor. Von 8:30 Uhr bis 9:30 Uhr habe ich gesteuert. Wir hatten noch immer ordentliche Welle und waren konzentriert bei der Sache.
Auf unserem Schwesterschiff, der Emotion, waren zwischenzeitlich 4 der 5 Crewmitglieder seekrank. Die Skipperin, Karin, hat gefunkt, dass sie mangels Personal auf Autopilot schalten musste.
Bei uns hat es Dieter leicht erwischt. Mit einer Tablette und zwei von meinen Sea-Gum Kaugummis gegen Seekrankheit haben wir ihn aber schnell wieder flott bekommen 🙂 Auch Ruth geht es wieder gut 🙂
Sonja schläft auch an Deck ganz gut 🙂
Wir haben heute schönes Wetter und auch die Wellen werden zunehmend flacher und länger.
Unser „Familien“-Frühstück war immer ein Fest 🙂
Um 17 Uhr, also nach 24 Stunden, haben wir 142,5 nm hinter uns. Immerhin schon mal ca. 264 km. Die Strecke über die letzten 24 Stunden nennt man in der Schiffahrt übrigens Etmal. Die nächsten Tage sollten wir ein höheres Etmal schaffen.
Um 17:30 Uhr haben wir zum ersten mal knapp 130 Liter Diesel aus den Reservekanistern nachgetankt.
Und wieder geht es in den Sonnenuntergang.
Mittwoch, 25.10.2023
Wir laufen immer noch unter Motor 🙁 Entweder wir haben Wind direkt von vorne auf die Nase oder zu wenig bis gar keinen Wind 🙁
Ich habe wieder die Ruderwache von 2 bis 6 Uhr. Diesmal gemeinsam mit Sonja. Der „Dienstplan“ vermeidet, dass 2 Crew-Mitglieder aus derselben Kabine miteinander Wache haben. So kann jeweils wenigstens einer ungestört für 4 Stunden schlafen.
Um ca. 5 Uhr morgens waren wir auf Höhe von Casablanca. Wir konnten quer ab den fernen Lichtschein der Stadt erkennen.
Ab 9 Uhr ist heute Duschen angesagt.
Immer einer nach dem Anderen 🙂
Erst mit Salzwasser aus der Pütz naß gemacht, dann eingeseift, dann wieder mit Salzwasser – und am Ende mit Wasser aus unseren Tanks abgespült. Wir haben zwar einen Wassermacher an Bord, müssen aber trotzdem sparsam damit umgehen.
Um etwa 10 Uhr haben wir ca. 20 Meter quer ab eine Wasserschildkröte vorbei schwimmen gesehen. Die hat noch Wärme getankt, bevor sie dann wieder tiefer in ihr Element eintaucht.
Kurz darauf ist der erste fliegende Fisch auf unserem Boot gelandet. Wir haben ihn nicht kommen sehen sondern erst später an der Wante entdeckt. Da kam jede Hilfe zu spät 🙁
Sehr schlechter Landeplatz 🙁
Gegen Mittag hat die „Emotion“ 40 Liter Diesel angefordert. Haben wir dann gleich „schwimmend“ übergeben 🙂
Die Emotion beim Einsammeln der beiden Dieselkanister 🙂
Heute haben wir wieder versucht, mit Unterstützung der Segel mehr Fahrt zu machen. Der Wind kam jetzt von achtern. Aber kaum waren die Segel gesetzt, schlief der Wind wieder soweit ein, dass die Segel anfingen zu schlagen und wieder eingeholt werden mussten. Ein kräftiges Hoch über den Azoren wäre jetzt ganz gut. Wird aber leider nichts. Im Norden jagen noch immer die Tiefs über den Atlantik, so dass wir weiterhin unter Motor laufen müssen 🙁
Wenigstens haben wir gegen 14 Uhr „Besuch“ bekommen. Ein paar verspielte Delfine haben uns mal gezeigt, wie man sich richtig durchs Wasser bewegt 🙂
Zum Abendessen gab es Fleischbällchen und Pimentos, die ich besonders mag. Die Pimentos hatte ich schon beim letzten mal weitgehend allen weggefuttert 🙂 Diesmal waren noch für jeden 4 Stück übrig. Als wir fertig waren, hat unser Skipper Jörg noch gefragt, ob jemand noch etwas möchte. Es seien noch ein paar Reste da. Klar wollte ich noch was haben. Meinen Ruf als Vielfraß hatte ich ja ohnehin schon weg 🙂
Zu meiner großen Überraschung hat er mir dann noch einen halben Teller voller Pimentos hingestellt ! Die hatte er extra für mich zur Seite gelegt um mich zu überraschen. Das war ja fast, wie wenn ich Geburtstag hätte. Der Jörg ist schon ein toller Typ ! 🙂 Mir hat es prima geschmeckt!
Am Nachmittag hat sich Ruth noch im die Leinen gekümmert. Sie hat diese an den Enden sauber umnäht, so dass sie nicht mehr ausfransen können.
Ab 22 Uhr hatte ich wieder bis 02 Uhr Nachtwache mit Silvano. Er raucht auch 🙂 Wir haben Nachts aus dem Segler immer ein Dampfschiff gemacht 🙂
Das letzte Etmal um 17 Uhr war übrigens 159 Seemeilen! So könnten wir es sogar noch bis Freitag nach Lanzarote schaffen.
Donnerstag, 26.10.2023
Habe nach der Nachtwache bis 9 Uhr geschlafen. Dann gab es wieder ein reichhaltiges Frühstück. Eigentlich war das unterwegs immer eher Brunch 🙂 Ab 12 Uhr bis 16 Uhr hatte ich Deckswache.
Am Nachmittag hat Jörg seinen Sextanten ausgepackt und uns in der Handhabung unterwiesen. Er hat das supergut erklärt und wir haben alle mal die „Sonne geschossen“ 🙂
Wieder was gelernt 🙂 Jetzt weiß ich endlich, wie es richtig geht 🙂
Sonja hat es kaum noch unter Deck ausgehalten. Am liebsten hat sie an Deck geschlafen. Schade, dass es kein Foto von Ihrem „Absturz“ auf den Decksboden gibt 🙂 Sie lag nämlich kurz nach dem Foto am Boden! Ist einfach von einer Welle und der Schräglage von der Bank gerollt 🙂
An Deck waren wir immer mit unseren Sicherheitsleinen eingehängt.
Freitag, 27.10.2023
Es war gestern schon abzusehen, dass wir heute Lanzarote erreichen werden. Ich war für die Deckswache von 6 bis 8 Uhr eingeteilt und habe angenommen, dass ich wahrscheinlich der erste sein werde, der Lanzarote zu Gesicht bekommt.
Um 20 vor 6 empfingen mich Dieter und Silvano mit der Nachricht an Deck, dass sie bereits um 05:20 Uhr Lanzarote gesichtet haben (zumindest die Lichter auf der Nordkante der Insel).
Es vergingen noch fast 2 Stunden, bis wir Lanzarote erreicht hatten. Hier frischte nun endlich der Wind auf und wir konnten für die Strecke entlang der Insel bis in den südlichen Teil Segel setzen.
Da die Emotion knapp hinter uns war, mussten wir unsere Schiffslage durch entsprechende Gewichtsverlagerung optimieren, damit wir nicht eingeholt werden (immer wenn 2 Schiffe sich segelnd begegnen, ist Regattazeit 🙂 ).
Wir haben es geschafft und sind bis zu unserem nächsten Ziel, einer Badebucht vor unserer Zielmarina, vorne geblieben 🙂
So hatten wir wenigstens am Ende unseres Törns noch ein wenig Segelspaß.
Das Wasser hat gut 25 bis 26 Grad !
Soweit mal meine Zusammenfassung bis zur Ankunft in der Badebucht auf Lanzarote. Für heute soll es damit genug sein. Morgen werde ich nochmals zur Marina hier und meinen Tagen auf der Insel berichten.
Na ja, das war heute natürlich nichts mit Segeln 🙁 Im Laufe des Tages zog hier in Barbate ein Tief durch, das Wind, Sturm und Regen mit sich gebracht hat. Ungemütlich 🙁 Wenigstens zwischendurch war mal ein bisschen Sonne 🙂
Gestern war schon klar, dass wir frühestens am Montag nach Lanzarote starten können. Da wir dorthin ca. fünf bis sechs Tage unterwegs sind, war es zeitlich etwas eng mit meinem Rückflug am kommenden Samstag nach Stuttgart. Nach Rücksprache mit meiner „Regierung“ zu Hause habe ich also kurz entschlossen meinen Rückflug auf den Dienstag um 3 Tage verschoben und umgebucht. Damit ist aller Zeitstress wieder weg 🙂
Ja was tut man an einem solchen Tag? Erstmal die Kajüte in Ordnung bringen und aufräumen:
Das sieht doch schon ganz ordentlich aus, oder ?
Zur Abwechslung lesen und entspannen.
Dann war es wieder Sonja mit der Idee, einen Apfelkuchen zu backen 🙂 Die Zutaten waren einigermaßen komplett vorhanden. Während unser Skipper unterwegs war, haben wir einfach losgelegt.
Dieter besorgt noch den letzten Feinschliff 🙂
Das Ergebnis konnte sich sehr sehen lassen !!!
Allen hat es super geschmeckt. Ein wenig war übrig. Schweren Herzens haben wir das der Crew unseres Schwesterschiffs überlassen 🙂
Nach dem Geschirrspülen war nun wieder Langeweile 🙂 Nächste Idee: Kühlschränke ausräumen, Bestandsaufnahme, Kühlschränke säubern und wieder einräumen. Gegen 15 Uhr war das auch erledigt.
Planung für morgen: Unser Skipper und Dieter um 9 Uhr mit Taxi zum Einkaufen, Rest richtet Frühstück. Wir wollen mal so tun, als ob wir Mittags Richtung Lanzarote ablegen, entscheiden das aber erst gegen Mittag. Mal sehn.
Dann ging es los !!! Sturm kam auf !!! Windstärken bis zu über 50 Knoten (das sind mehr als 90 km/h). Schwerer Kampf ! In der Marina war die Hölle los! Am Nebenschiff haben sich die Sonnenpaneele gelöst und sind uns fast um die Ohren geflogen. Wir haben zusätzliche Leinen gespannt, um das Schiff halten zu können. Den Fingersteg auf unserer Backbordseite hat es aus der Halterung gerissen:
Die beiden Gummistege zwischen den Metallplatten waren komplett herausgerissen!
Eine Klampe ein paar Stege weiter war gebrochen und abgerissen:
So sieht die Klampe normalerweise aus:
Der an der abgerissenen Klampe fest gemachte Katamaran wurde mit dem Bug gegen den Steg gedrückt:
Wir haben eine Fenderwache eingerichtet. Jeweils 2 von uns mussten je eine halbe Stunde unsere gegen den Steg drückenden Fender überwachen und ggf. zurückdrücken.
Zum Glück ließ der Sturm gegen 23 Uhr nach und schlief in der Nacht fast vollständig ein. Heute früh hat es wieder ausgesehen, als ob nichts gewesen wäre:
Heute früh und Vormittag wieder aufkommender Wind bis um die 20 Knoten. Die Wellen im Atlantik sind noch heftig. Ob wir heute Spätnachmittags oder Abends rauskommen, ist noch sehr fraglich. Eventuell können wir erst morgen früh starten.
Heute früh haben wir uns die Zeit genommen, das Schiff komplett abzuspülen:
Da lief eine richtige Dreckbrühe im Wasserstrahl ab:
Wir lassen uns unsere gute Laune nicht verderben! 🙂 Jetzt warten wir einfach mal ab, wie sich das Wetter entwickelt. Nach dem Start bis Lanzarote kann ich ja mangels Internetverbindung nicht mehr berichten. Ich gebe nochmals in meinem WhatsApp-Status Bescheid, wenn wir loslegen.
Für heute haben wir uns vorgenommen, nach Barbate zu motoren, von wo aus wir dann Richtung Lanzarote starten möchten. Barbate liegt im Südwesten Spaniens und schon am Atlantik. Die Straße von Gibraltar haben wir dort schon hinter uns gelassen.
Wir sind startklar und das Ablegemanöver hat wieder perfekt geklappt.
Auch das Satellitentelefon ist gecheckt.
Unterwegs:
Noch ein letzter Blick zurück:
Und wieder einiger Schiffsverkehr auf Strecke:
Da ist Radar ganz nützlich (vor allem nachts):
Der Atlantik ruft schon 🙂
Ansteuerung Barbate:
Und wieder ein perfektes Anlegemanöver (toller Skipper mit super Crew) 🙂
Das Abendessen war wieder eine Sensation und konnte noch im Freien eingenommen werden. Morgen werden wir wetterbedingt wohl vor allem unter Deck essen 🙁
Die Stimmung an Bord ist klasse und wir lassen uns von so ein paar Tiefdruckgebieten nicht ins Boxhorn jagen 🙂 Hier in Barbate warten wir auf das richtige Wetterfenster und dann gehts los nach Lanzarote. Wie der Skipper erklärt hat, ist das einfach zu finden. Kurs Südwest solange bis die Butter schmilzt und dann rechts abbiegen 🙂 🙂
Jetzt ist schon Sonntagmorgen und es sieht hier so aus:
Die Temperaturen sind aber moderat und die Stimmung immer noch bestens 🙂 Vielleicht können wir ja morgen starten? Mal sehn, was der Skipper meint.
Heute hatten wir noch einen weiteren Tag zum Abwettern. Die Tiefdruckgebiete jagen über den Atlantik und wir müssen abwarten, bis das Wetter ein passendes Fenster offen läßt.
Für heute haben wir einen englischen Tag geplant: Über die Grenze nach Gibraltar, dort englisches Frühstück, Ausflug zu den Felsen von Gibraltar und Abendessen nochmals original englisch.
So ging es früh los zu Fuß über die Grenze nach Gibraltar. Der Weg geht direkt über das Flugfeld des Flughafens dort.
Und schon kurz nach dem Grenzübergang fanden wir das geeignete Frühstückslokal.
Und das hat nicht mal schlecht geschmeckt!
Gut gestärkt ging es dann ab in die Felsen von Gibraltar hinein!
Und schon standen wir mitten in riesigen Tropfsteingewölben !
Aus der Höhle direkt weiter in die Höhe:
Und natürlich bekamen wir auch die Affen von Gibraltar zu Gesicht. Die Überlieferung berichtet ja, dass Gibraltar den Engländern so lange gehört, wie dort die Affen leben. In der Vergangenheit soll die Population schon einmal bedenklich zurückgegangen sein, so dass die Engländer schnell zusätzliche Affen herbeigeschafft haben 🙂
Da hab ich doch gleich mal mit einem Freundschaft geschlossen 🙂
Und es ging weiter in die Schützentunnel, die die Engländer um 1804 in die Felsen getrieben haben:
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt von dem, was die Felsen von Gibraltar zu bieten haben. Schaut es euch selbst mal an!
Nach den Felsen haben wir uns Gibraltar noch etwas angeschaut.
Hier z.B. ein englisches Pub:
… und den historischen Friedhof:
… und den botanischen Garten:
Unsere Sonja war mal bei der Feuerwehr. Natürlich mussten wir der Feuerwache in Gibraltar einen Besuch abstatten. Die lieben englischen Kollegen haben Sonja auch gleich mit einem T-Shirt mit Ihrem aufgestickten Feuerwehrwappen ausgestattet 🙂
Zum Abschluss sind wir noch ein wenig durch die Einkaufsstraßen gebummelt um uns letztendlich alle gemeinsam zu einem englischen Abendessen zu treffen.
Es gab natürlich ganz britisch:
Es war wieder ein sehr kurzweiliger und interessanter Tag hier auf
Morgen gehts wahrscheinlich weiter in Richtung Atlantik an unsere Startposition Barbate, von wo aus wir hoffentlich bald ein passendes Wetterfenster für den Schlag nach Lanzarote erwischen.